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Jahresversammlung 2023 (pour la version Française défiler svp. vers le bas)
Am 20. Oktober fand in Basel die 14. Jahresversammlung des Vereins Solidarität Schweiz-Peru statt. Die Präsidentin Elsbeth Poget durfte rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüssen, 14 Personen hatten sich entschuldigt. Dabei kündigte sie an, dass sie Anfang November die Partnerorganisationen in Peru besuchen wird. Dies war in den letzten vier Jahren wegen der Covid-Epidemie und aus persönlichen Gründen nicht mehr möglich gewesen.
Der Kassier Marcel Vögtlin hatte sowohl eine positive wie eine eher unerfreuliche Nachricht zu vermelden. Das Vereinsvermögen ist dank mehreren grösseren Trauerspenden und vor allem durch die grosszügige Alleinerbschaft der vor einem Jahr verstorbenen Ehrenpräsidenten Gertrud Bärtschi auf über eine Million Franken gestiegen. Hingegen zeigt das Budget des neuen Vereinsjahres einen Ausgabenüberschuss von 125'000 Franken. Dies reflektiert den Rückgang sowohl der Mitgliederzahl des Vereins wie vor allem der individuellen Spenden. Allein in drei Monaten seit Mitte Jahr sind die Spenden um einen Viertel eingebrochen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Spenderinnen und Spender eine persönliche Verbindung zu Gertrud Bärtschi hatten und einige langjährige treue Gönner verstorben sind.
Die Revisoren José Brandao und Jean-Michel Saillen prüften die Rechnung zu ihrer vollen Zufriedenheit und hoben zudem die erfolgreiche Bewirtschaftung der Wertschriften durch den Kassier hervor.
Der Vorstand schlug der Versammlung eine Anpassung der Statuten vor. Durch den Hinschied der Ehrenpräsidentin sind mehrere Paragrafen, die sich auf diese Funktion bezogen, hinfällig geworden. Ausserdem musste die langjährige Aktuarin Anna Hirt, die 2022 verstarb, ersetzt werden. Helen Haas hat inzwischen diese Aufgabe übernommen. Der Artikel 2, welcher den Zweck des Vereins definiert, ist nun prägnanter formuliert und ermöglicht neben dem schwerpunktmässigen Engagement in Peru auch ein solches in anderen lateinamerikanischen Ländern. Nach einer längeren Diskussion wurde die Statutenänderung mit grosser Mehrheit angenommen.
Im Namen des Vereinsvorstandes orientierte die Präsidentin darüber, dass infolge des fortgeschrittenen Alters der Mitglieder und einem mangelnden Nachwuchs erste Abklärungen über eine Nachfolgelösung in zwei bis drei Jahren in Angriff genommen werden. Im Kontakt mit anderen Organisationen soll eine Zukunftsperspektive gesichert werden für eine weitere Unterstützung der Arbeit unserer wichtigsten peruanischen Partnerorganisationen und einer sinnvollen Verwendung des Vereinsvermögens. Aus der Mitte der Versammlung wird dem Vorstand das Vertrauen ausgesprochen bei dessen Suche nach einer konkreten Lösung für die Zukunft.
Elsbeth Poget hielt einen Rückblick über die vom Verein finanzierten sozialen Projekte in Lima und Ica mit einer insgesamt erfreulichen Bilanz. Über die Aktivitäten wird der Jahresbericht, der im November an alle Mitglieder und Spender versandt wird, näher informieren. Im nächsten Rundbrief von Anfang 2024 berichten wir nach dem Besuch vor Ort ausführlich über die Probleme und Fortschritte der von uns unterstützten Programme in den Bereichen Ausbildung, Gesundheit und Frauenförderung.
Einen besonderen Dank durfte Heinz Bossart entgegennehmen, der nach langjährigem Engagement altershalber seinen Rücktritt als Mitglied des Vereinsvorstandes erklärte. Da er einen Teil des Jahres in Lima verbringt, dürfen wir jedoch weiterhin auf seine Beratung zählen.
Eine abschliessende musikalische Überraschung ist inzwischen bereits zur Tradition geworden. Die Sänger Marcel Vögtlin und Jean-Michel Saillen interpretierten ein von Beethoven bearbeitetes irisches Liebeslied und wurden dabei von Dominik Stark am Klavier begleitet. Ein herzliches Dankeschön für dieses schöne musikalische Geschenk!
Assemblée annuelle 2023
La 14ème assemblée annuelle de l’association «Solidarität Schweiz-Peru, Projekte Dr.h.c. G.Bärtschi» a eu lieu le 20 octobre à Bâle. La présidente Elsbeth Poget a souhaité la bienvenue aux vingt participantes et participants, alors que quatorze personnes avaient dû s’excuser. Elle annonce qu’elle va visiter les projets au Pérou en novembre. Ceci n’avait pas été possible pendant les quatre années écoulées en raison de la pandémie du covid ainsi que pour des raisons personnelles.
Le caissier Marcel Vögtlin a des informations tant positives que négatives à communiquer. D’une part la fortune de l’association a bénéficié d’une croissance de plus d’un million de francs, ceci grâce à plusieurs grosses donations de deuil et avant tout grâce au fait que l’association a été généreusement désignée héritière unique de la présidente d’honneur Gertrud Bärtschi décédée il y a un an. Par contre le budget de la nouvelle année de l’association montre un excès des dépenses de 125'000 francs. Ceci reflète tant la diminution du nombre des membres de l’association que la régression des donations individuelles. Au cours des trois mois depuis le 30 juin les donations ont chuté d’un quart. Ceci est dû entre autres au fait que de nombreux donateurs et donatrices avaient une relation personnelle étroite avec Gertrud Bärtschi ; de plus plusieurs généreux bienfaiteurs de longue date sont décédés.
Les réviseurs José Brandao et Jean-Michel Saillen ont examiné les comptes qu’ils ont trouvés à leur entière satisfaction et ont relevé l’excellente gérance des titres de la part du caissier.
Le comité a proposé à l’assemblée une adaptation des statuts. Du fait du décès de la présidente d’honneur, plusieurs paragraphes qui se référaient à cette fonction sont devenus caducs. De plus l’actuaire de longue date Anna Hirt décédée en 2022 a dû être remplacée. Entre-temps Helen Haas a repris cette fonction. L’article 2 qui définit le but de l’association et maintenant formulé de façon plus précise et permet à côté de l’engagement prioritaire au Pérou également une activité dans d’autres pays d’Amérique Latine. Après une longue discussion la modification des statuts a été acceptée à une grande majorité.
Au nom du comité la présidente a informé l’assemblée que du fait de l’âge avancé des membres du comité et du manque d’une relève il va falloir procéder à une évaluation des possibilités de succession dans les deux à trois prochaines années. En contact avec d’autres organisations on va chercher une solution pour le soutien futur du travail de nos principaux partenaires péruviens ainsi que pour une utilisation judicieuse de la fortune de l’association. L’assemblée assure le comité de sa confiance et de son soutien dans sa recherche d’une solution concrète pour l’avenir.
Elsbeth Poget passe en revue l’évolution des différents projets financés par l’association à Lima et à Ica présentant dans l’ensemble un bilan positif. Le rapport annuel qui sera envoyé en novembre à tous les membres et donateurs donnera plus de détails sur les activités. Dans la prochaine lettre circulaire, nous commenterons après les visites sur place les problèmes et progrès des programmes que nous soutenons dans les secteurs formation, santé et promotion des femmes.
Notre gratitude particulière est exprimée à Heinz Bossart qui après un engagement de longue date nous a fait part de sa démission de membre du comité pour des raisons d’âge. Comme il passe une partie de l’année à Lima, nous pourrons continuer à profiter de ses conseils à l’avenir.
Pour clore la réunion une surprise musicale est devenue une tradition. C’est ainsi que les chanteurs Marcel Vögtlin et Jean-Michel Saillen interprètent une chanson d’amour irlandaise arrangée par Beethoven avec accompagnement de Dominik Stark au piano. Un grand merci aux artistes.
Am 20. Oktober fand in Basel die 14. Jahresversammlung des Vereins Solidarität Schweiz-Peru statt. Die Präsidentin Elsbeth Poget durfte rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüssen, 14 Personen hatten sich entschuldigt. Dabei kündigte sie an, dass sie Anfang November die Partnerorganisationen in Peru besuchen wird. Dies war in den letzten vier Jahren wegen der Covid-Epidemie und aus persönlichen Gründen nicht mehr möglich gewesen.
Der Kassier Marcel Vögtlin hatte sowohl eine positive wie eine eher unerfreuliche Nachricht zu vermelden. Das Vereinsvermögen ist dank mehreren grösseren Trauerspenden und vor allem durch die grosszügige Alleinerbschaft der vor einem Jahr verstorbenen Ehrenpräsidenten Gertrud Bärtschi auf über eine Million Franken gestiegen. Hingegen zeigt das Budget des neuen Vereinsjahres einen Ausgabenüberschuss von 125'000 Franken. Dies reflektiert den Rückgang sowohl der Mitgliederzahl des Vereins wie vor allem der individuellen Spenden. Allein in drei Monaten seit Mitte Jahr sind die Spenden um einen Viertel eingebrochen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Spenderinnen und Spender eine persönliche Verbindung zu Gertrud Bärtschi hatten und einige langjährige treue Gönner verstorben sind.
Die Revisoren José Brandao und Jean-Michel Saillen prüften die Rechnung zu ihrer vollen Zufriedenheit und hoben zudem die erfolgreiche Bewirtschaftung der Wertschriften durch den Kassier hervor.
Der Vorstand schlug der Versammlung eine Anpassung der Statuten vor. Durch den Hinschied der Ehrenpräsidentin sind mehrere Paragrafen, die sich auf diese Funktion bezogen, hinfällig geworden. Ausserdem musste die langjährige Aktuarin Anna Hirt, die 2022 verstarb, ersetzt werden. Helen Haas hat inzwischen diese Aufgabe übernommen. Der Artikel 2, welcher den Zweck des Vereins definiert, ist nun prägnanter formuliert und ermöglicht neben dem schwerpunktmässigen Engagement in Peru auch ein solches in anderen lateinamerikanischen Ländern. Nach einer längeren Diskussion wurde die Statutenänderung mit grosser Mehrheit angenommen.
Im Namen des Vereinsvorstandes orientierte die Präsidentin darüber, dass infolge des fortgeschrittenen Alters der Mitglieder und einem mangelnden Nachwuchs erste Abklärungen über eine Nachfolgelösung in zwei bis drei Jahren in Angriff genommen werden. Im Kontakt mit anderen Organisationen soll eine Zukunftsperspektive gesichert werden für eine weitere Unterstützung der Arbeit unserer wichtigsten peruanischen Partnerorganisationen und einer sinnvollen Verwendung des Vereinsvermögens. Aus der Mitte der Versammlung wird dem Vorstand das Vertrauen ausgesprochen bei dessen Suche nach einer konkreten Lösung für die Zukunft.
Elsbeth Poget hielt einen Rückblick über die vom Verein finanzierten sozialen Projekte in Lima und Ica mit einer insgesamt erfreulichen Bilanz. Über die Aktivitäten wird der Jahresbericht, der im November an alle Mitglieder und Spender versandt wird, näher informieren. Im nächsten Rundbrief von Anfang 2024 berichten wir nach dem Besuch vor Ort ausführlich über die Probleme und Fortschritte der von uns unterstützten Programme in den Bereichen Ausbildung, Gesundheit und Frauenförderung.
Einen besonderen Dank durfte Heinz Bossart entgegennehmen, der nach langjährigem Engagement altershalber seinen Rücktritt als Mitglied des Vereinsvorstandes erklärte. Da er einen Teil des Jahres in Lima verbringt, dürfen wir jedoch weiterhin auf seine Beratung zählen.
Eine abschliessende musikalische Überraschung ist inzwischen bereits zur Tradition geworden. Die Sänger Marcel Vögtlin und Jean-Michel Saillen interpretierten ein von Beethoven bearbeitetes irisches Liebeslied und wurden dabei von Dominik Stark am Klavier begleitet. Ein herzliches Dankeschön für dieses schöne musikalische Geschenk!
Assemblée annuelle 2023
La 14ème assemblée annuelle de l’association «Solidarität Schweiz-Peru, Projekte Dr.h.c. G.Bärtschi» a eu lieu le 20 octobre à Bâle. La présidente Elsbeth Poget a souhaité la bienvenue aux vingt participantes et participants, alors que quatorze personnes avaient dû s’excuser. Elle annonce qu’elle va visiter les projets au Pérou en novembre. Ceci n’avait pas été possible pendant les quatre années écoulées en raison de la pandémie du covid ainsi que pour des raisons personnelles.
Le caissier Marcel Vögtlin a des informations tant positives que négatives à communiquer. D’une part la fortune de l’association a bénéficié d’une croissance de plus d’un million de francs, ceci grâce à plusieurs grosses donations de deuil et avant tout grâce au fait que l’association a été généreusement désignée héritière unique de la présidente d’honneur Gertrud Bärtschi décédée il y a un an. Par contre le budget de la nouvelle année de l’association montre un excès des dépenses de 125'000 francs. Ceci reflète tant la diminution du nombre des membres de l’association que la régression des donations individuelles. Au cours des trois mois depuis le 30 juin les donations ont chuté d’un quart. Ceci est dû entre autres au fait que de nombreux donateurs et donatrices avaient une relation personnelle étroite avec Gertrud Bärtschi ; de plus plusieurs généreux bienfaiteurs de longue date sont décédés.
Les réviseurs José Brandao et Jean-Michel Saillen ont examiné les comptes qu’ils ont trouvés à leur entière satisfaction et ont relevé l’excellente gérance des titres de la part du caissier.
Le comité a proposé à l’assemblée une adaptation des statuts. Du fait du décès de la présidente d’honneur, plusieurs paragraphes qui se référaient à cette fonction sont devenus caducs. De plus l’actuaire de longue date Anna Hirt décédée en 2022 a dû être remplacée. Entre-temps Helen Haas a repris cette fonction. L’article 2 qui définit le but de l’association et maintenant formulé de façon plus précise et permet à côté de l’engagement prioritaire au Pérou également une activité dans d’autres pays d’Amérique Latine. Après une longue discussion la modification des statuts a été acceptée à une grande majorité.
Au nom du comité la présidente a informé l’assemblée que du fait de l’âge avancé des membres du comité et du manque d’une relève il va falloir procéder à une évaluation des possibilités de succession dans les deux à trois prochaines années. En contact avec d’autres organisations on va chercher une solution pour le soutien futur du travail de nos principaux partenaires péruviens ainsi que pour une utilisation judicieuse de la fortune de l’association. L’assemblée assure le comité de sa confiance et de son soutien dans sa recherche d’une solution concrète pour l’avenir.
Elsbeth Poget passe en revue l’évolution des différents projets financés par l’association à Lima et à Ica présentant dans l’ensemble un bilan positif. Le rapport annuel qui sera envoyé en novembre à tous les membres et donateurs donnera plus de détails sur les activités. Dans la prochaine lettre circulaire, nous commenterons après les visites sur place les problèmes et progrès des programmes que nous soutenons dans les secteurs formation, santé et promotion des femmes.
Notre gratitude particulière est exprimée à Heinz Bossart qui après un engagement de longue date nous a fait part de sa démission de membre du comité pour des raisons d’âge. Comme il passe une partie de l’année à Lima, nous pourrons continuer à profiter de ses conseils à l’avenir.
Pour clore la réunion une surprise musicale est devenue une tradition. C’est ainsi que les chanteurs Marcel Vögtlin et Jean-Michel Saillen interprètent une chanson d’amour irlandaise arrangée par Beethoven avec accompagnement de Dominik Stark au piano. Un grand merci aux artistes.
info2023.02.pdf |
info2023.02f.pdf |
Jahresbericht 2022/2023
Im vergangenen Jahr mussten wir gleich zu Beginn den Tod von Gertrud Bärtschi, der Gründerin unse- rer Projekte in Peru, beklagen. Diese Nachricht löste bei vielen Leuten in Peru, wie auch hier, eine grosse Trauer aus. Am 21. Oktober verabschiedeten wir uns mit einem Gedenkgottesdienst in der St. Marienkirche in Basel von ihr. Es war eindrücklich, zu erfahren, wie viele Menschen sie während ihrem langen Leben begeistern konnte für ihren unermüdlichen Einsatz in Peru.
Die Projekte dürfen, dank der grosszügigen Unterstützung von Ihnen allen, weiter gehen und man spürt den Willen der Verantwortlichen vor Ort, alles zu geben, um die begonnene Arbeit zu erfüllen.
Wie gross war die Freude des Wiedersehens der Jugendlichen und all den Mitarbeitern bei IPBV nach der langen COVID-Pause. Voll motiviert integrierten sich die 40 Jugendlichen in den verschiedenen Ateliers. Mit der Erfahrung des digitalen Unterrichts wurde eine grössere Zusammenarbeit mit den Eltern aufgebaut, die sie auch jetzt weiterführen mit gemeinsamen Unterrichtsstunden. Am 23. Sep- tember darf die Institution das 53. Jubiläum feiern und es wird ein grosses Fest vorbereitet. Dies bietet ihnen die Gelegenheit, Arbeiten der Jugendlichen zu verkaufen, aber auch die vielen folkloristischen Tänze aufzuführen.
Auch das Frauenprojekt in Lurigancho ist dabei sich neu zu orientieren. Die Leiterinnen sind umgezo- gen und konnten in der Nähe ein Atelier installieren. Dies erlaubt ihnen, neue Frauen ins Programm aufzunehmen. Es werden weiterhin Kurse im Herstellen von Süssigkeiten und kleinen Mahlzeiten an- geboten sowie Stricken, Häkeln und Nähen. Der Verkauf findet nach wie vor in verschiedenen Märkten statt.
In Ica ist unser Schwerpunkt das Gesundheitsprogramm für TB erkrankte Kinder und Frauen. Die schwierige politischen Lage führt dazu, dass die Leiterin und ihr Team immer wieder für die Beiträge der öffentlichen Hand kämpfen müssen. Aber sie erreichen auch eine Unterstützung von privaten Spendern sowie Pharma- und Drogerieketten mit Medikamenten, so dass sie in diesem Programm 100 Familien aufnehmen konnten. Leider mussten sie auch einen Todesfall beklagen, da das Spital von Ica die Sachlage eines Kindes nicht richtig einschätzte. Das war ein harter Schlag für das Team.
Bei CODEH-ICA haben sie die Betreuung der verschiedenen Projekte vermehrt in die Gemeinden ver- legt und auch da die Eltern miteinbezogen. Gleichzeitig bieten sie ein Lehrprogramm an, wie jeder kleinste Platz begrünt werden kann. Somit entstehen kleine Gemüsegärten auf Sand oder in aufge- schnittenen Reifen, die mit viel Eifer und Liebe gepflegt werden und sie profitieren von einer besseren Ernährung.
Bei FEPROMU ist der Mikrokredit nach wie vor ein Erfolgsprogramm. Die Frauen sind motiviert und arbeiten hart, um den Kredit termingerecht zurückzuzahlen. Leider hat die Gewalt in den Familien und den Frauen gegenüber nicht abgenommen und es braucht die juristische Betreuung nach wie vor. Der Beratungsdienst hilft aber auch den Frauen beim Einfordern der Alimenten-Zahlungen und Bezie- hungsfragen.
Alle dieses Engagements können wir aufrecht halten, dank Ihrer grosszügigen Spenden. Wir bedanken uns sehr für Ihre Treue und das Vertrauen in unsere Arbeit.
Elsbeth Poget
Präsidentin
Rapport annuel 2022/2023
Au début de l’exercice écoulé nous avons dû déplorer le décès de Gertrud Bärtschi, fondatrice de nos projets au Pérou. Cette nouvelle a causé beaucoup tristesse aussi bien au Pérou qu’ici. Le 21 octobre nous avons pris congé d’elle lors d’une cérémonie d’adieu à l’église Sainte-Marie à Bâle. Il fut impressionnant de constater combien de personnes elle a pu, pendant sa longue vie, enthousiasmer pour son engagement infatigable pour le Pérou.
Grâce à votre généreux soutien les projets peuvent continuer et nous sentons la volonté des responsables sur place à tout donner pour mener à bien le travail entrepris.
Après la longue pause due au COVID, les jeunes ainsi que les collaborateurs d’IPBV ont eu beaucoup de joie à se retrouver. C’est avec beaucoup de motivation que les 40 jeunes se sont intégrés dans les divers ateliers. Avec l’expérience de l’enseignement digitalisé il a été possible d’établir une meilleure collaboration avec les parents que l’on poursuit maintenant avec des heures d’enseignement en commun. Le 23 septembre l’institution célèbre son 53ème anniversaire et une grande fête est en préparation. Cela leur permet de vendre des travaux confectionnés par les jeunes et aussi de présenter les nombreuses danses folkloriques.
Le projet des femmes à Lurigancho est en phase de réorientation. Les responsables ont déménagé et ont pu installer un atelier dans les environs. Cela leur permet d’admettre de nouvelles femmes dans le projet. On continue à donner des cours pour la préparation de douceurs et de petits repas, ainsi que de tricotage, crochetage et couture. La vente a toujours lieu dans divers marchés.
C’est à Ica que nous avons notre projet sanitaire prioritaire pour les enfants et femmes atteints de tuberculose. La situation politique difficile fait que la responsable et son team doivent lutter pour obtenir des contributions des pouvoirs publics. Mais ils obtiennent également de l’aide de donateurs privés ainsi que de chaînes de pharmacies et de drogueries sous forme de médicaments. Ainsi ils ont pu prendre 100 familles dans le programme. Ils ont malheureusement dû déplorer le décès d’un enfant, parce que l’hôpital à Ica n’avait pas bien évalué sa situation. Ce fut un coup dur pour le team.
Chez CODEH-ICA on a de plus en plus transféré les différents projets dans les communes en intégrant aussi les parents. Ils offrent aussi un programme de formation pour faire verdir les plus petits espaces. Ainsi on crée des petits jardins potagers sur le sable ou même dans des pneus, qu’on soigne avec beaucoup d’application et d’amour, ce qui conduit à une meilleure alimentation.
Chez FEPROMU le programme de microcrédit remporte un grand succès. Les femmes sont motivées et travaillent dur, afin de rembourser les crédits dans les délais convenus. Malheureusement la violence dans les familles et contre les femmes n’a pas diminué et l’appui juridique demeure nécessaire. Le service de conseil aide les femmes à exiger le paiement des pensions alimentaires ainsi que dans les cas concernant les relations.
Nous avons pu maintenir tous ces engagements grâce à vos généreuses donations. Nous vous remercions de votre fidélité et de votre confiance dans notre travail.
Elsbeth Poget
Présidente
Einladung zur 14. ordentlichen Generalversammlung
Freitag, 20. Oktober 2023, 17.00 Uhr im Zwinglihaus, Gundeldingerstr. 370, 4053 Basel
Traktanden
Anträge zuhanden der ordentlichen Generalversammlung sind an die Präsidentin Elsbeth Poget, Schäublinstr. 27, 4059 Basel, bis spätestens 06. Oktober 2023 einzureichen.
Wir freuen uns, Sie im Zwinglihaus an unserer ordentlichen Generalversammlung begrüssen zu dürfen.
Elsbeth Poget
Präsidentin
e.poget@gmx.ch
Zum Zwinglihaus gelangen Sie mit dem Tram Nr. 16 oder mit dem Bus Nr. 36:
Haltestelle „Zwinglihaus“
Wer mit dem Zug anreist, erreicht via Passerelle die Tram-Haltestelle „Bahnhofeingang Gundeldingen“. Zurzeit muss man mit dem Bus Nr. 2 bis Heiliggeistkirche und dann auf das Tram Nr. 16 Richtung Bruderholz umsteigen.
Basel, 20. September 2023
Freitag, 20. Oktober 2023, 17.00 Uhr im Zwinglihaus, Gundeldingerstr. 370, 4053 Basel
Traktanden
- Begrüssung durch die Präsidentin
- Ernennen der Stimmenzähler
- Genehmigung des Protokolls der Generalversammlung vom 28. Oktober 2022
- Jahresbericht beiliegend (Elsbeth Poget)
- Jahresrechnung 2022/2023 und Budget 2023/20234(Marcel Vögtlin). Die Jahresrechnung liegt an der GV auf. Sie kann auch ab Mitte September auf unserer Homepage eingesehen oder beim Kassier, Marcel Vögtlin, Lindenweg 5, 4052 Basel, m.voegtlin@vtxmail.ch, angefordert werden.
- Revisorenbericht (José Brandao, Jean-Michel Saillen)
- Déchargeerteilung an den Vorstand
- Wahl des Vorstands
- Wahl der Revisoren
- Festlegen der Mitgliederbeiträge
- Zukunft des Vereins und Statutenänderung
- Anträge
- Bericht über die Projekte (Elsbeth Poget)
- Varia
Anträge zuhanden der ordentlichen Generalversammlung sind an die Präsidentin Elsbeth Poget, Schäublinstr. 27, 4059 Basel, bis spätestens 06. Oktober 2023 einzureichen.
Wir freuen uns, Sie im Zwinglihaus an unserer ordentlichen Generalversammlung begrüssen zu dürfen.
Elsbeth Poget
Präsidentin
e.poget@gmx.ch
Zum Zwinglihaus gelangen Sie mit dem Tram Nr. 16 oder mit dem Bus Nr. 36:
Haltestelle „Zwinglihaus“
Wer mit dem Zug anreist, erreicht via Passerelle die Tram-Haltestelle „Bahnhofeingang Gundeldingen“. Zurzeit muss man mit dem Bus Nr. 2 bis Heiliggeistkirche und dann auf das Tram Nr. 16 Richtung Bruderholz umsteigen.
Basel, 20. September 2023
Interview mit Othmar Wyss*:
„Man würde sich auf Glatteis begeben, eine Prognose für die Zukunft zu wagen“
Die Absetzung durch den Kongress und Verhaftung des Präsidenten Castillo erfolgte unter dramatischen Umständen. Wie beurteilen Sie die Legitimation des Vorganges?
Die von Präsident Castillo am 7. Dezember 2022 im Fernsehen angekündigte Auflösung des Kongresses, die er angesichts des gegen ihn in Gang gesetzten dritten Amtsenthebungsverfahrens orchestriert hatte, provozierte weitestgehend negative Reaktionen. Selbst Mitglieder des Kabinetts traten nach der Ankündigung zurück. Und dies obwohl der Kongress bei kürzlichen Meinungsumfragen eine historisch tiefe Zustimmungsrate von nur gerade 10 % hatte, während Castillo immerhin auf 40 % kam.
Noch am gleichen Tag setzte der Kongress Präsident Castillo ab. In der Tat sieht Art. 117 der peruanischen Verfassung vor, dass der Präsident während seiner Amtszeit angeklagt werden kann, wenn er den Kongress ausser in den durch die Verfassung vorgesehen Fällen auflöst. Für eine solche Absetzung ist jedoch ein bestimmtes formelles Verfahren erforderlich. Dieses wurde jedoch nicht vollständig eingehalten durch den Kongress. Ob dies Auswirkungen auf den Ausgang des bevorstehenden Prozesses gegen Castillo haben wird, ist eher unwahrscheinlich angesichts der gegenwärtigen Zusammensetzung des Verfassungsgerichtes. Aber es könnte ein Grund sein, weshalb im Rahmen einer Meinungsumfrage 51 % der Befragten die Ansicht vertraten, dass nicht Castillo, sondern der Kongress für den „golpe“ (Staatsstreich) verantwortlich sei.
Seine kurze Amtszeit war durch eine grosse Instabilität und eher chaotische Regierungsführung gekennzeichnet. Hatte er überhaupt je eine Chance?
In der Tat war die knapp 500 Tage dauernde Amtszeit chaotisch. Präsident Castillo, der frühere Volksschullehrer, der in seinem Amt völlig überfordert und leicht manipulierbar war, befand sich in einem dauernden Abwehrkampf gegen den Kongress, in dem die rechtskonservativen Parteien eine starke Stellung einnehmen. Dieser Kampf hatte einen unglaublichen personellen Verschleiss zur Folge: Vier Kabinette und 78 Minister. Oft waren die Gründe dafür Korruptionsvorwürfe, die auch die nächste Umgebung des Präsidenten und diesen selbst betrafen.
Die Polarisierung zwischen den politischen Lagern ist extrem. Welches sind die Gründe dafür?
Wie von der Verfassung vorgesehen wurde als Nachfolgerin von Präsident Castillo seine Vizepräsidentin Dina Boluarte vereidigt. Sie gehörte ursprünglich der gleichen marxistischen Partei wie Castillo an (Peru Libre) und hatte früher einmal angekündigt, dass sie als Vizepräsidentin zurücktreten würde, falls der Kongress Castillo als Präsident absetze. Dies tat sie jedoch nicht. Daraufhin kam es zu wochenlangen Protesten und Streiks insbesondere im nach wie vor sehr armen Süden des Landes. Bei deren Bekämpfung durch die Polizei kam es bisher zu rund 60 Toten. Hauptforderungen waren die Entlassung Castillos aus dem Gefängnis und insbesondere der Rücktritt von Dino Boluarte, weil dies gemäss der Verfassung sofortige Neuwahlen bedingt hätte. Bisher hat sich eine knappe Mehrheit von Kongressabgeordneten jedoch geweigert, dieser letzten Forderung nachzukommen. Dafür mag es verschiedene Gründe geben. Einerseits sind die Abgeordneten sehr gut bezahlt und geniessen weitreichende Privilegien. Anderseits verfolgt Präsidentin Boluarte und ihr Kabinett eine Politik, die vom rechten Flügel im Kongress unterstützt wird. Schliesslich mag bei einzelnen Abgeordneten auch das Argument eine Rolle gespielt haben, dass vor Neuwahlen eine Reihe politischer Reformen durchgeführt werden muss. Ansonsten riskiert Peru eine Wiederholung der bisherigen Blockade zwischen Exekutive und Legislative. Im ersten Wahlgang im April 2021 hatten die beiden führenden Kandidaten nur gerade 32 % aller Stimmen erhalten (Castillo 19 % und Keiko Fujimori 13 %). Ein grosser Anteil von Wählern, die Castillo in der Stichwahl unterstützt hatten (insgesamt 50.1 %), dürften in erster Linie nicht für ihn, sondern vor allem gegen seine Kontrahentin, Keiko Fujimori, gestimmt haben, deren Vater als Präsident 1992 den Kongress ebenfalls illegal aufgelöst hatte und deswegen, aber auch wegen schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen, zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden war.
Welche Prioritäten musste die gegenwärtige Regierung kurzfristig setzen?
Die Regierung Boluarte muss wieder Ruhe in die Politik bringen und das Vertrauen der Bevölkerung, insbesondere auch jener Schichten, die in den vergangenen Jahren vergessen wurden. Ansonsten riskiert sie, dass auch die Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies war vor allem dank der unabhängigen Zentralbank bisher kaum der Fall. Covid und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben zwar auch in Peru das Preisniveau in die Höhe gedrückt. Die Inflation ist im Jahre 2022 um 8.5 % gestiegen, was vor allem für die 80 % der Peruaner, die im informellen Sektor tätig sind, nicht ohne weiteres durch ein höheres Einkommen ausgeglichen werden kann.
Wagen Sie eine Prognose für die nächsten Monate?
Man würde sich aufs Glatteis begeben, eine einigermassen zuverlässige Prognose zu wagen. Vorerst stellt sich die Frage, ob Präsidentin Dina Boluarte der Forderung nach ihrem Rücktritt, der von der Linken des Parteienspektrums bis weit in die Mitte reicht (insgesamt etwa 75 %), weiterhin widerstehen kann. Tritt sie zurück übernimmt der Präsident des Kongresses ihre Funktion. Dieser wäre gemäss Verfassung verpflichtet, sofort Neuwahlen zu organisieren. Aber ohne politische Reformen würden damit nur neue Probleme geschaffen.
* Dr. Othmar Wyss ist Ökonom und lebte aus beruflichen Gründen in Peru. Er war bis zu seiner Pensionierung Abteilungsleiter im Bundesamt für Aussenwirtschaft und verfolgt die Entwicklung in Peru bis heute genau.
„Man würde sich auf Glatteis begeben, eine Prognose für die Zukunft zu wagen“
Die Absetzung durch den Kongress und Verhaftung des Präsidenten Castillo erfolgte unter dramatischen Umständen. Wie beurteilen Sie die Legitimation des Vorganges?
Die von Präsident Castillo am 7. Dezember 2022 im Fernsehen angekündigte Auflösung des Kongresses, die er angesichts des gegen ihn in Gang gesetzten dritten Amtsenthebungsverfahrens orchestriert hatte, provozierte weitestgehend negative Reaktionen. Selbst Mitglieder des Kabinetts traten nach der Ankündigung zurück. Und dies obwohl der Kongress bei kürzlichen Meinungsumfragen eine historisch tiefe Zustimmungsrate von nur gerade 10 % hatte, während Castillo immerhin auf 40 % kam.
Noch am gleichen Tag setzte der Kongress Präsident Castillo ab. In der Tat sieht Art. 117 der peruanischen Verfassung vor, dass der Präsident während seiner Amtszeit angeklagt werden kann, wenn er den Kongress ausser in den durch die Verfassung vorgesehen Fällen auflöst. Für eine solche Absetzung ist jedoch ein bestimmtes formelles Verfahren erforderlich. Dieses wurde jedoch nicht vollständig eingehalten durch den Kongress. Ob dies Auswirkungen auf den Ausgang des bevorstehenden Prozesses gegen Castillo haben wird, ist eher unwahrscheinlich angesichts der gegenwärtigen Zusammensetzung des Verfassungsgerichtes. Aber es könnte ein Grund sein, weshalb im Rahmen einer Meinungsumfrage 51 % der Befragten die Ansicht vertraten, dass nicht Castillo, sondern der Kongress für den „golpe“ (Staatsstreich) verantwortlich sei.
Seine kurze Amtszeit war durch eine grosse Instabilität und eher chaotische Regierungsführung gekennzeichnet. Hatte er überhaupt je eine Chance?
In der Tat war die knapp 500 Tage dauernde Amtszeit chaotisch. Präsident Castillo, der frühere Volksschullehrer, der in seinem Amt völlig überfordert und leicht manipulierbar war, befand sich in einem dauernden Abwehrkampf gegen den Kongress, in dem die rechtskonservativen Parteien eine starke Stellung einnehmen. Dieser Kampf hatte einen unglaublichen personellen Verschleiss zur Folge: Vier Kabinette und 78 Minister. Oft waren die Gründe dafür Korruptionsvorwürfe, die auch die nächste Umgebung des Präsidenten und diesen selbst betrafen.
Die Polarisierung zwischen den politischen Lagern ist extrem. Welches sind die Gründe dafür?
Wie von der Verfassung vorgesehen wurde als Nachfolgerin von Präsident Castillo seine Vizepräsidentin Dina Boluarte vereidigt. Sie gehörte ursprünglich der gleichen marxistischen Partei wie Castillo an (Peru Libre) und hatte früher einmal angekündigt, dass sie als Vizepräsidentin zurücktreten würde, falls der Kongress Castillo als Präsident absetze. Dies tat sie jedoch nicht. Daraufhin kam es zu wochenlangen Protesten und Streiks insbesondere im nach wie vor sehr armen Süden des Landes. Bei deren Bekämpfung durch die Polizei kam es bisher zu rund 60 Toten. Hauptforderungen waren die Entlassung Castillos aus dem Gefängnis und insbesondere der Rücktritt von Dino Boluarte, weil dies gemäss der Verfassung sofortige Neuwahlen bedingt hätte. Bisher hat sich eine knappe Mehrheit von Kongressabgeordneten jedoch geweigert, dieser letzten Forderung nachzukommen. Dafür mag es verschiedene Gründe geben. Einerseits sind die Abgeordneten sehr gut bezahlt und geniessen weitreichende Privilegien. Anderseits verfolgt Präsidentin Boluarte und ihr Kabinett eine Politik, die vom rechten Flügel im Kongress unterstützt wird. Schliesslich mag bei einzelnen Abgeordneten auch das Argument eine Rolle gespielt haben, dass vor Neuwahlen eine Reihe politischer Reformen durchgeführt werden muss. Ansonsten riskiert Peru eine Wiederholung der bisherigen Blockade zwischen Exekutive und Legislative. Im ersten Wahlgang im April 2021 hatten die beiden führenden Kandidaten nur gerade 32 % aller Stimmen erhalten (Castillo 19 % und Keiko Fujimori 13 %). Ein grosser Anteil von Wählern, die Castillo in der Stichwahl unterstützt hatten (insgesamt 50.1 %), dürften in erster Linie nicht für ihn, sondern vor allem gegen seine Kontrahentin, Keiko Fujimori, gestimmt haben, deren Vater als Präsident 1992 den Kongress ebenfalls illegal aufgelöst hatte und deswegen, aber auch wegen schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen, zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden war.
Welche Prioritäten musste die gegenwärtige Regierung kurzfristig setzen?
Die Regierung Boluarte muss wieder Ruhe in die Politik bringen und das Vertrauen der Bevölkerung, insbesondere auch jener Schichten, die in den vergangenen Jahren vergessen wurden. Ansonsten riskiert sie, dass auch die Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies war vor allem dank der unabhängigen Zentralbank bisher kaum der Fall. Covid und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben zwar auch in Peru das Preisniveau in die Höhe gedrückt. Die Inflation ist im Jahre 2022 um 8.5 % gestiegen, was vor allem für die 80 % der Peruaner, die im informellen Sektor tätig sind, nicht ohne weiteres durch ein höheres Einkommen ausgeglichen werden kann.
Wagen Sie eine Prognose für die nächsten Monate?
Man würde sich aufs Glatteis begeben, eine einigermassen zuverlässige Prognose zu wagen. Vorerst stellt sich die Frage, ob Präsidentin Dina Boluarte der Forderung nach ihrem Rücktritt, der von der Linken des Parteienspektrums bis weit in die Mitte reicht (insgesamt etwa 75 %), weiterhin widerstehen kann. Tritt sie zurück übernimmt der Präsident des Kongresses ihre Funktion. Dieser wäre gemäss Verfassung verpflichtet, sofort Neuwahlen zu organisieren. Aber ohne politische Reformen würden damit nur neue Probleme geschaffen.
* Dr. Othmar Wyss ist Ökonom und lebte aus beruflichen Gründen in Peru. Er war bis zu seiner Pensionierung Abteilungsleiter im Bundesamt für Aussenwirtschaft und verfolgt die Entwicklung in Peru bis heute genau.
Mitgliederversammlung 2022
An der 13. Generalversammlung des Vereins Solidarität Schweiz-Peru finden sich am 28. Oktober im Zwinglihaus in Basel neben dem Vorstand 24 Mitglieder ein. Die Präsidentin Elsbeth Poget eröffnet die Versammlung mit einer Schweigeminute für zwei im Jahr 2022 verstorbene enge Weggefährtinnen, die unsere Arbeit in Peru stark geprägt haben: Gertrud Bärtschi, Gründerin und Ehrenpräsidentin, sowie Anna Hirt, langjährige Aktuarin des Vereinsvorstandes. Wir halten sie beide in ehrendem Andenken.
Heinz Bossart beleuchtet die aktuelle Lage in Peru. Dabei erachtet er es als positiv, dass die von der Regierung angestrebte Verfassungsänderung bis jetzt verhindert werden konnte und dass die Inflation mit 10 % nicht höher liegt als in benachbarten Ländern. Bemerkenswert ist auch, dass das Wachstum im Bereich des Agroexportes anhält und dass bereits 85 % der Bevölkerung zum zweiten Mal gegen Covid geimpft ist. Zu Besorgnis Anlass gibt die grosse politische Instabilität mit einem häufigen Wechsel der Ministerposten. Nach wie vor lebt ein Drittel der Bevölkerung in grosser Armut. Die Korruption und allgemeine Unsicherheit haben sich als hemmende Faktoren für die Entwicklung verstärkt. «Peru ist grösser als seine Probleme», mit diesem Sprichwort sieht der Referent trotzdem eher optimistisch in die Zukunft.
Der Kassier Marcel Vögtlin kann eine ausgeglichene Vereinsrechnung präsentieren. Die Jahresrechnung sowie das Budget werden von der Versammlung genehmigt. Der Ertrag der Wertschriftenanlagen beträgt rund Fr. 40'000.- Die Zahl der Spendenden ist allerdings in den letzten zehn Jahren von 620 auf 400 zurückgegangen. Dank einer grossen Erbschaft ist der Rückgang verkraftbar, so dass mittelfristig die Verpflichtungen in Peru eingehalten werden können.
Die beiden Revisoren José Brandao und Jean-Michel Saillen erteilen der Jahresrechnung ihr Plazet und loben die zuverlässige und sorgfältige Buchführung des Kassiers.
Die Präsidentin Elsbeth Poget berichtet über den Verlauf der vom Verein unterstützten Aktivitäten in Peru und untermalt ihre Ausführungen mit guten Fotos. Nach der schwierigen Covid-Zeit während gut zwei Jahren kehrt bei allen Projektpartnern wieder eine gewisse Normalität mit direkten Kontakten ein. Dem auf unserer Homepage aufgeschalteten Jahresbericht können Sie ausführlichere Informationen über die einzelnen Projekte entnehmen.
Am Schluss warten Marcel Vögtlin und Jean-Michel Saillen als Gesang-Duett mit einer sehr schönen musikalischen Überraschung auf. Gemeinsam mit den Musikerinnen Claudia Stark (Geige), Yasna Bürgin (Cello) und dem Pianisten Dominik Stark interpretieren sie Beethovens irisches Abschiedslied «Farewell Bliss, and Farewell Nancy - Lieb’ und Glück fährt hin auf immer» (siehe Fotos).
Oktober 2022
Jahresbericht 2021/2022
Ein weiteres Jahr mit erschwerten Bedingungen ging zu Ende. Die COVID-Situation hat viele Aktivitäten verhindert und erst per März 2022 konnten die Kinder und Jugendlichen zurück in die Schulen. Das bedeutete für unsere Projekte, dass sie den Zoom-Unterricht weiterführten und versuchten, die Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich zu unterrichten.
Im Behindertenzentrum IPBV in Lima nutzten sie die Zeit und haben die Küche und den Esssaal in einem grösseren Raum neu eingerichtet, um die von den Behörden vorgeschriebenen Distanzen zwischen den Schülern einhalten zu können. Die alte Küche mit dem anliegenden Saal wird jetzt als Gemeinschaftsraum benützt, wo die verschiedenen Aktivitäten und Elterntagungen abgehalten werden können. Diese Arbeit konnte dank einer grossen privaten Spende finanziert werden. Weiter benützten sie das nicht ausgeschöpfte Budget für die Anschaffung neuer elektronische Geräte, die für die Förderung persönlicher Begabungen eingesetzt werden.
In CODEH-ICA sind die Meetings mit den Kindern und Jugendlichen in die Gemeinden verlegt worden, wo sie die Treffen im Freien abhalten können. Damit sie nicht jedes Mal Tische und Stühle transportieren müssen, konnten wir mit einer Extraspende diese Anschaffungen finanzieren. Mit viel Elan nahmen sie die Handarbeiten wieder auf und verkaufen ihre Artikel in lokalen Märkten, für alle eine tolle Erfahrung. Speziell die Mädchen litten unter dem fehlenden Schulunterricht, mussten sie doch Hausarbeiten übernehmen oder die jüngeren Geschwister betreuen.
Das Mikrokreditprojekt bei FEPROMU in Ica läuft wieder gut und die Frauen wollen ihren Verpflichtungen nachkommen. Die juristische Beratung ist sehr wichtig, da es mit den schwierigen Bedingungen für die ärmere Bevölkerung immer wieder zu Gewalt gegenüber Frauen kommt und sie auf eine professionelle Hilfe angewiesen sind.
Im Gesundheitsprojekt CASAS de la SALUD in Ica unterstützten wir ein weiteres Jahr zusätzlich das Programm für Tuberkulosekranke. Mit der regelmässigen Kontrolle und Abgabe der Medikamente kann eine Heilung erreicht und den Betroffenen eine Perspektive für die Zukunft vermittelt werden. Unser Beitrag entspricht ca. einen Viertel der Kosten. Weitere Beiträge kommen vom Gesundheitsministerium, einer Pharmafirma, Casas de la Salud und privaten Beiträgen. Dadurch konnten sie mehr Personen ins Programm aufnehmen. Die altersschwache Camioneta musste dringend ersetzt werden und wir finanzierten ihnen den Kauf eines neuen Fahrzeugs.
Das Frauenprojekt CASA SOLIDARIA in Lima unterrichtete auch per Zoom-Meeting und unterstützte die Frauen mit Anweisungen für die jeweiligen Kurse. Mit einer Extraspende konnten Backformen und sonstige Utensilien gekauft und den Teilnehmerinnen zur Verfügung gestellt werden. Damit war es den Frauen möglich, zu Hause Esswaren oder Handarbeiten herzustellen und eine Einnahmequelle zu erwirtschaften.
Seit 13 Jahren ist der Verein nun tätig und wir stellen fest, dass die Spendenaktivitäten kontinuierlich zurückgehen und wir über die Zukunft nachdenken müssen. Im Moment verfügen wir immer noch über eine gute Reserve, die dank grossen Extrabeiträgen wie aus einer Erbschaft oder durch die professionelle Vermögensverwaltung unseres Kassiers geäufnet werden. Wir können daher unseren Verpflichtungen nachkommen. Aber auch wir Vorstandsmitglieder werden irgendwann an die Grenzen stossen. Zudem mussten wir im Februar den Tod unserer lieben Aktuarin, Anna Hirt, verkraften.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für die grosse Unterstützung. Es beeindruckt mich immer wieder, wenn ich bei einem Gespräch erfahre, wie lange sie zum Teil das Engagement für Peru mittragen. Das Neueste aus Peru erfahren Sie jeweils von unseren zwei Rundbriefen, die Karl Schuler professionell verfasst. Ein grosser Dank an ihn und alle die uns in irgendeiner Weise unterstützen.
Elsbeth Poget
Rückblick auf die Jahresversammlung 2021
Am 8. Oktober fand im Zwinglihaus in Basel die 12. Generalversammlung des Vereins Solidarität Schweiz-Peru Basel statt. Die Präsidentin Elsbeth Poget durfte 37 Personen begrüssen, die trotz Covid-Zertifikat daran teilnahmen.
Der Kassier Marcel Vögtlin erläutert die Jahresrechnung 2020/21 und das Budget für das neue Vereinsjahr. Der Ertrag von 343'237 Franken ist erfreulich. Der Verein konnte neben den geplanten Projektausgaben auch eine Nothilfe als Folge der Corona-Epidemie leisten. Als besonders positiv erwähnt er ein grösseres Legat seitens einer Bekannten unserer Ehrenpräsidentin Gertrud Bärtschi. Die Versammlung genehmigt die Jahresrechnung 2021/22 einstimmig. Die Revisoren José Brandao und Jean-Michel Saillen stellen sich für zwei weitere Jahre zu Verfügung. Sie attestierten dem Kassier eine umsichtige und gründliche Buchführung.
Die Präsidentin blickt auf ein bewegtes Vereinsjahr zurück im Kontext der Corona-Epidemie und des politischen Umbruchs. Die Verantwortlichen unserer Partnerorganisationen in Peru liessen sich jedoch nicht entmutigen. Im Ausbildungszentrum für behinderte Jugendliche IPBV ist der Unterricht weiterhin nur über Telefon oder Zoomkonferenzen möglich. Anfang 2022 sollte der Präsenz-Unterricht wieder aufgenommen werden. Auch bei der Frauenförderung in San Juan de Lurigancho finden die Arbeitskontakte vorläufig über die sozialen Medien statt. Leider mussten einige Familien infolge des Virus auch Todesfälle verarbeiten. Doch der Zusammenhalt unter den Teilnehmerinnen ist vorbildlich.
In Ica erreichte das Mikrokreditprogramm der Frauenorganisation FEPROMU trotz der schwierigen Lage eine hundertprozentige Rückzahlung. So konnte im September erneut an 382 Frauen ein Kredit vergeben werden.
Seit Anfang Jahr vermittelten die Beraterinnen ausserdem bereits in 27 Fällen von Gewalt an Frauen oder forderten Alimentenzahlungen für die Kinder. Dank der Impfaktion hat sich die Situation etwas entspannt.
Bei der Menschenrechtsorganisation Codeh-Ica ist der langjährige Koordinator José Manuel Miranda alters- und gesundheitshalber definitiv nach Spanien zurückgekehrt. Gleichzeitig ist auch die Administrations-Verantwortliche per 30. Juni 2021 in Pension gegangen. Der personelle Wechsel bildet eine Herausforderung. Damit die Aktivität mit den Kindern und Jugendlichen trotz coronabedingter Einschränkung sichergestellt ist, haben die Verantwortlichen Kontakt zu den Eltern aufgenommen. Die Versammlung der intern Vertriebenen aus den Anden, die bis heute nicht registriert sind, finden unter freiem Himmel statt.
Bei Casas de la Salud erhielten viele behandelten TB-Kranken trotz erschwerten Umständen einen negativen Test und bis Ende Jahr sollten alle geheilt sein. Ausserdem konnte die Wasserversorgung in verschiedenen Gemeinschaften verbessert werden.
Dr. rer. publ. Othmar Wyss, der Peru aus beruflichen und familiären Gründen sehr gut kennt, zeichnete in seinem Vortrag die Entwicklung seit den letzten Präsidentschaftswahlen im Juni dieses Jahres nach. Der neue Präsident Pedro Castillo, der sich in einer extrem knappen Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Keiko Fujimori durchsetzte, gehört der Partei «Perú Libre» an, die sich als marxistisch-linksnationalistisch definiert. Am 6. Oktober entliess der Präsident nach erst zwei Monaten seinen bisherigen Premierminister sowie weitere sechs Minister und ernannte die bisherige Präsidentin des Kongresses Mirtha Vásquez zur neuen Ministerpräsidentin. Diese hat sich als Aktivistin für Menschenrechte profiliert. Der Referent ist skeptisch bezüglich der langfristigen Stabilität der neuen Regierung und zweifelt daran, ob deren Wirtschaftspolitik das Los der armen Bevölkerung wirklich zu verbessern vermag.
Die Ehrenpräsidentin Gertrud Bärtschi zeigt sich besorgt über die Situation in Peru. Sie unterstreicht die Wichtigkeit der Arbeit des Vereins und dankt allen für die bisherige und zukünftige Unterstützung.
Unser bester Dank geht an Virgilio A. Bianchi für die Betreuung der Website, an Herrn Peter Stuber von der Firma Bläxtra Gmbh für den Gratisdruck der Rundbriefe sowie an Guy Zielinski für das Übersetzen des Rundbriefes.
Für einen sehr schönen musikalischer Ausklang der Jahresversammlung sorgten Jean-Michel Saillen (Tenor) und Marcel Vögtlin (Bass), begleitet von der Pianistin Christa Willin, mit dem Herbstlied von Mendelssohn.
Bericht über das Vereinsjahr 2020 / 2021
Das vergangene Jahr war für unsere Leute in Peru extrem schwierig und wie es scheint, gibt es bis heute noch keine Wende. Umso erfreulicher ist es zu sehen, wie die einzelnen Betreuerinnen alles geben, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Mit dem virtuellen Unterricht werden sowohl die Jugendlichen wie auch die Frauen begleitet und animiert für den Lernprozess, der ihnen vorgegeben wird. Vor einem Jahr waren wir zuversichtlich, dass der Schulunterricht in den Institutionen bald wieder aufgenommen werden kann. Zu unserem grossen Bedauern ist das bis heute nicht der Fall.
Im Behindertenprojekt IPBV in Lima begannen sie jetzt mit den vorgeschriebenen Umbauarbeiten, damit sie bereit wären für die Wiederaufnahme der Präsenzklassen. Alle SchülerInnen mit Familien sind bestens vernetzt und der Unterricht konnte trotzdem virtuell stattfinden. Die Aufgaben wurden in Absprache mit den Eltern und den Umständen entsprechend angepasst. Jedoch das Fehlen von persönlichen Begegnungen verhindert leider auch viele soziale Erfahrungen, die so wichtig sind.
Die Betreuung der Schulkinder bei CODEH-Ica ist schon sehr viel komplizierter, da Präsenzzusammenkünfte verboten sind. Dadurch konnte auch nur in einem kleineren Rahmen der Nachhilfeunterricht für die lernschwachen Kindern fortgeführt werden. Einmal mehr bezahlen die Schwächsten den grössten Preis. Der fehlende Unterricht über eine so lange Zeit wird für viele eine grosse Herausforderung sein.
Die Frauenarbeit sowohl bei FEPROMU in Ica wie in San Juan de Lurigancho, Lima, geht per WhatsApp oder Videokonferenz weiter. Die Frauen erhalten die Anleitungen und können jederzeit auf eine Unterstützung zählen. Leider gab es mehrere Todesfälle zu beklagen, doch es ist eindrücklich zu sehen, wie solidarisch die Frauen unter sich sind und den betroffenen Familien moralisch wie finanziell beistehen. So konnte auch eine engagierte ehemalige Schülerin kurzfristig die Verantwortung einer Kursleiterin übernehmen.
Beim Gesundheitsprojekt ist die Arbeit extrem angestiegen, da sie neben allen anderen Aufgaben noch täglich Tests durchführen und vielen Leuten auch sozial beistehen. So schilderte mir Lourdes Ninapayta, Leiterin des Projekts, wie sie zwei kleine Kinder aufnahm, die innert ein paar Stunden zu Vollwaisen wurden und die Verwandten zuerst verständigt werden mussten.
Die Betreuung der Familien des TB Projekts läuft weiter und trotz der schwierigen Bedingungen gibt es bereits bei einigen Teilnehmern negative Resultate, was erfreulich ist. Zudem konnten sie zum Glück immer auf die Unterstützung des Staats pochen, da es eine schriftliche Abmachung gab. Dagegen litt die allgemeine Hilfe der Behörden extrem, dies wegen der politischen Unsicherheit.
Leider musste Pater José Manuel, Gründer und Hauptverantwortlicher von CODEH-ICA, im März aus gesundheitlichen Gründen nach Spanien reisen. Da sich die Operation verzögerte, kehrte er nochmals für ein paar Tage nach ICA zurück, um all seine Dokumente für seine Pension in Ordnung zu bringen und sich zu verabschieden. Dies ist für alle ein sehr schwerer Moment, war er doch für viele der grosse Retter in der Not. Er hat damals, als die intern vertriebenen Leute von den Anden nach Ica flüchteten, geschaut, dass sie trotz den schwierigen Bedingungen eine anständige Unterkunft erhielten und sich für deren Wohl eingesetzt. Wir wünschen ihm von Herzen alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand in seiner Heimat.
Ein grosser Dank geht an all unsere SpenderInnen für die treue Unterstützung und Solidarität, die es uns erlaubt, unseren Leuten in Peru beizustehen und vielen die Chance für eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Danken möchte ich auch dem gesamten Vorstand für den grossen Einsatz und die tolle Zusammenarbeit über all die Jahre.
Elsbeth Poget
Ein weiteres Jahr mit erschwerten Bedingungen ging zu Ende. Die COVID-Situation hat viele Aktivitäten verhindert und erst per März 2022 konnten die Kinder und Jugendlichen zurück in die Schulen. Das bedeutete für unsere Projekte, dass sie den Zoom-Unterricht weiterführten und versuchten, die Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich zu unterrichten.
Im Behindertenzentrum IPBV in Lima nutzten sie die Zeit und haben die Küche und den Esssaal in einem grösseren Raum neu eingerichtet, um die von den Behörden vorgeschriebenen Distanzen zwischen den Schülern einhalten zu können. Die alte Küche mit dem anliegenden Saal wird jetzt als Gemeinschaftsraum benützt, wo die verschiedenen Aktivitäten und Elterntagungen abgehalten werden können. Diese Arbeit konnte dank einer grossen privaten Spende finanziert werden. Weiter benützten sie das nicht ausgeschöpfte Budget für die Anschaffung neuer elektronische Geräte, die für die Förderung persönlicher Begabungen eingesetzt werden.
In CODEH-ICA sind die Meetings mit den Kindern und Jugendlichen in die Gemeinden verlegt worden, wo sie die Treffen im Freien abhalten können. Damit sie nicht jedes Mal Tische und Stühle transportieren müssen, konnten wir mit einer Extraspende diese Anschaffungen finanzieren. Mit viel Elan nahmen sie die Handarbeiten wieder auf und verkaufen ihre Artikel in lokalen Märkten, für alle eine tolle Erfahrung. Speziell die Mädchen litten unter dem fehlenden Schulunterricht, mussten sie doch Hausarbeiten übernehmen oder die jüngeren Geschwister betreuen.
Das Mikrokreditprojekt bei FEPROMU in Ica läuft wieder gut und die Frauen wollen ihren Verpflichtungen nachkommen. Die juristische Beratung ist sehr wichtig, da es mit den schwierigen Bedingungen für die ärmere Bevölkerung immer wieder zu Gewalt gegenüber Frauen kommt und sie auf eine professionelle Hilfe angewiesen sind.
Im Gesundheitsprojekt CASAS de la SALUD in Ica unterstützten wir ein weiteres Jahr zusätzlich das Programm für Tuberkulosekranke. Mit der regelmässigen Kontrolle und Abgabe der Medikamente kann eine Heilung erreicht und den Betroffenen eine Perspektive für die Zukunft vermittelt werden. Unser Beitrag entspricht ca. einen Viertel der Kosten. Weitere Beiträge kommen vom Gesundheitsministerium, einer Pharmafirma, Casas de la Salud und privaten Beiträgen. Dadurch konnten sie mehr Personen ins Programm aufnehmen. Die altersschwache Camioneta musste dringend ersetzt werden und wir finanzierten ihnen den Kauf eines neuen Fahrzeugs.
Das Frauenprojekt CASA SOLIDARIA in Lima unterrichtete auch per Zoom-Meeting und unterstützte die Frauen mit Anweisungen für die jeweiligen Kurse. Mit einer Extraspende konnten Backformen und sonstige Utensilien gekauft und den Teilnehmerinnen zur Verfügung gestellt werden. Damit war es den Frauen möglich, zu Hause Esswaren oder Handarbeiten herzustellen und eine Einnahmequelle zu erwirtschaften.
Seit 13 Jahren ist der Verein nun tätig und wir stellen fest, dass die Spendenaktivitäten kontinuierlich zurückgehen und wir über die Zukunft nachdenken müssen. Im Moment verfügen wir immer noch über eine gute Reserve, die dank grossen Extrabeiträgen wie aus einer Erbschaft oder durch die professionelle Vermögensverwaltung unseres Kassiers geäufnet werden. Wir können daher unseren Verpflichtungen nachkommen. Aber auch wir Vorstandsmitglieder werden irgendwann an die Grenzen stossen. Zudem mussten wir im Februar den Tod unserer lieben Aktuarin, Anna Hirt, verkraften.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern für die grosse Unterstützung. Es beeindruckt mich immer wieder, wenn ich bei einem Gespräch erfahre, wie lange sie zum Teil das Engagement für Peru mittragen. Das Neueste aus Peru erfahren Sie jeweils von unseren zwei Rundbriefen, die Karl Schuler professionell verfasst. Ein grosser Dank an ihn und alle die uns in irgendeiner Weise unterstützen.
Elsbeth Poget
Rückblick auf die Jahresversammlung 2021
Am 8. Oktober fand im Zwinglihaus in Basel die 12. Generalversammlung des Vereins Solidarität Schweiz-Peru Basel statt. Die Präsidentin Elsbeth Poget durfte 37 Personen begrüssen, die trotz Covid-Zertifikat daran teilnahmen.
Der Kassier Marcel Vögtlin erläutert die Jahresrechnung 2020/21 und das Budget für das neue Vereinsjahr. Der Ertrag von 343'237 Franken ist erfreulich. Der Verein konnte neben den geplanten Projektausgaben auch eine Nothilfe als Folge der Corona-Epidemie leisten. Als besonders positiv erwähnt er ein grösseres Legat seitens einer Bekannten unserer Ehrenpräsidentin Gertrud Bärtschi. Die Versammlung genehmigt die Jahresrechnung 2021/22 einstimmig. Die Revisoren José Brandao und Jean-Michel Saillen stellen sich für zwei weitere Jahre zu Verfügung. Sie attestierten dem Kassier eine umsichtige und gründliche Buchführung.
Die Präsidentin blickt auf ein bewegtes Vereinsjahr zurück im Kontext der Corona-Epidemie und des politischen Umbruchs. Die Verantwortlichen unserer Partnerorganisationen in Peru liessen sich jedoch nicht entmutigen. Im Ausbildungszentrum für behinderte Jugendliche IPBV ist der Unterricht weiterhin nur über Telefon oder Zoomkonferenzen möglich. Anfang 2022 sollte der Präsenz-Unterricht wieder aufgenommen werden. Auch bei der Frauenförderung in San Juan de Lurigancho finden die Arbeitskontakte vorläufig über die sozialen Medien statt. Leider mussten einige Familien infolge des Virus auch Todesfälle verarbeiten. Doch der Zusammenhalt unter den Teilnehmerinnen ist vorbildlich.
In Ica erreichte das Mikrokreditprogramm der Frauenorganisation FEPROMU trotz der schwierigen Lage eine hundertprozentige Rückzahlung. So konnte im September erneut an 382 Frauen ein Kredit vergeben werden.
Seit Anfang Jahr vermittelten die Beraterinnen ausserdem bereits in 27 Fällen von Gewalt an Frauen oder forderten Alimentenzahlungen für die Kinder. Dank der Impfaktion hat sich die Situation etwas entspannt.
Bei der Menschenrechtsorganisation Codeh-Ica ist der langjährige Koordinator José Manuel Miranda alters- und gesundheitshalber definitiv nach Spanien zurückgekehrt. Gleichzeitig ist auch die Administrations-Verantwortliche per 30. Juni 2021 in Pension gegangen. Der personelle Wechsel bildet eine Herausforderung. Damit die Aktivität mit den Kindern und Jugendlichen trotz coronabedingter Einschränkung sichergestellt ist, haben die Verantwortlichen Kontakt zu den Eltern aufgenommen. Die Versammlung der intern Vertriebenen aus den Anden, die bis heute nicht registriert sind, finden unter freiem Himmel statt.
Bei Casas de la Salud erhielten viele behandelten TB-Kranken trotz erschwerten Umständen einen negativen Test und bis Ende Jahr sollten alle geheilt sein. Ausserdem konnte die Wasserversorgung in verschiedenen Gemeinschaften verbessert werden.
Dr. rer. publ. Othmar Wyss, der Peru aus beruflichen und familiären Gründen sehr gut kennt, zeichnete in seinem Vortrag die Entwicklung seit den letzten Präsidentschaftswahlen im Juni dieses Jahres nach. Der neue Präsident Pedro Castillo, der sich in einer extrem knappen Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Keiko Fujimori durchsetzte, gehört der Partei «Perú Libre» an, die sich als marxistisch-linksnationalistisch definiert. Am 6. Oktober entliess der Präsident nach erst zwei Monaten seinen bisherigen Premierminister sowie weitere sechs Minister und ernannte die bisherige Präsidentin des Kongresses Mirtha Vásquez zur neuen Ministerpräsidentin. Diese hat sich als Aktivistin für Menschenrechte profiliert. Der Referent ist skeptisch bezüglich der langfristigen Stabilität der neuen Regierung und zweifelt daran, ob deren Wirtschaftspolitik das Los der armen Bevölkerung wirklich zu verbessern vermag.
Die Ehrenpräsidentin Gertrud Bärtschi zeigt sich besorgt über die Situation in Peru. Sie unterstreicht die Wichtigkeit der Arbeit des Vereins und dankt allen für die bisherige und zukünftige Unterstützung.
Unser bester Dank geht an Virgilio A. Bianchi für die Betreuung der Website, an Herrn Peter Stuber von der Firma Bläxtra Gmbh für den Gratisdruck der Rundbriefe sowie an Guy Zielinski für das Übersetzen des Rundbriefes.
Für einen sehr schönen musikalischer Ausklang der Jahresversammlung sorgten Jean-Michel Saillen (Tenor) und Marcel Vögtlin (Bass), begleitet von der Pianistin Christa Willin, mit dem Herbstlied von Mendelssohn.
Bericht über das Vereinsjahr 2020 / 2021
Das vergangene Jahr war für unsere Leute in Peru extrem schwierig und wie es scheint, gibt es bis heute noch keine Wende. Umso erfreulicher ist es zu sehen, wie die einzelnen Betreuerinnen alles geben, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Mit dem virtuellen Unterricht werden sowohl die Jugendlichen wie auch die Frauen begleitet und animiert für den Lernprozess, der ihnen vorgegeben wird. Vor einem Jahr waren wir zuversichtlich, dass der Schulunterricht in den Institutionen bald wieder aufgenommen werden kann. Zu unserem grossen Bedauern ist das bis heute nicht der Fall.
Im Behindertenprojekt IPBV in Lima begannen sie jetzt mit den vorgeschriebenen Umbauarbeiten, damit sie bereit wären für die Wiederaufnahme der Präsenzklassen. Alle SchülerInnen mit Familien sind bestens vernetzt und der Unterricht konnte trotzdem virtuell stattfinden. Die Aufgaben wurden in Absprache mit den Eltern und den Umständen entsprechend angepasst. Jedoch das Fehlen von persönlichen Begegnungen verhindert leider auch viele soziale Erfahrungen, die so wichtig sind.
Die Betreuung der Schulkinder bei CODEH-Ica ist schon sehr viel komplizierter, da Präsenzzusammenkünfte verboten sind. Dadurch konnte auch nur in einem kleineren Rahmen der Nachhilfeunterricht für die lernschwachen Kindern fortgeführt werden. Einmal mehr bezahlen die Schwächsten den grössten Preis. Der fehlende Unterricht über eine so lange Zeit wird für viele eine grosse Herausforderung sein.
Die Frauenarbeit sowohl bei FEPROMU in Ica wie in San Juan de Lurigancho, Lima, geht per WhatsApp oder Videokonferenz weiter. Die Frauen erhalten die Anleitungen und können jederzeit auf eine Unterstützung zählen. Leider gab es mehrere Todesfälle zu beklagen, doch es ist eindrücklich zu sehen, wie solidarisch die Frauen unter sich sind und den betroffenen Familien moralisch wie finanziell beistehen. So konnte auch eine engagierte ehemalige Schülerin kurzfristig die Verantwortung einer Kursleiterin übernehmen.
Beim Gesundheitsprojekt ist die Arbeit extrem angestiegen, da sie neben allen anderen Aufgaben noch täglich Tests durchführen und vielen Leuten auch sozial beistehen. So schilderte mir Lourdes Ninapayta, Leiterin des Projekts, wie sie zwei kleine Kinder aufnahm, die innert ein paar Stunden zu Vollwaisen wurden und die Verwandten zuerst verständigt werden mussten.
Die Betreuung der Familien des TB Projekts läuft weiter und trotz der schwierigen Bedingungen gibt es bereits bei einigen Teilnehmern negative Resultate, was erfreulich ist. Zudem konnten sie zum Glück immer auf die Unterstützung des Staats pochen, da es eine schriftliche Abmachung gab. Dagegen litt die allgemeine Hilfe der Behörden extrem, dies wegen der politischen Unsicherheit.
Leider musste Pater José Manuel, Gründer und Hauptverantwortlicher von CODEH-ICA, im März aus gesundheitlichen Gründen nach Spanien reisen. Da sich die Operation verzögerte, kehrte er nochmals für ein paar Tage nach ICA zurück, um all seine Dokumente für seine Pension in Ordnung zu bringen und sich zu verabschieden. Dies ist für alle ein sehr schwerer Moment, war er doch für viele der grosse Retter in der Not. Er hat damals, als die intern vertriebenen Leute von den Anden nach Ica flüchteten, geschaut, dass sie trotz den schwierigen Bedingungen eine anständige Unterkunft erhielten und sich für deren Wohl eingesetzt. Wir wünschen ihm von Herzen alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand in seiner Heimat.
Ein grosser Dank geht an all unsere SpenderInnen für die treue Unterstützung und Solidarität, die es uns erlaubt, unseren Leuten in Peru beizustehen und vielen die Chance für eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Danken möchte ich auch dem gesamten Vorstand für den grossen Einsatz und die tolle Zusammenarbeit über all die Jahre.
Elsbeth Poget
Rückblick auf die letzte Generalversammlung 2020
Der Verein Solidarität Schweiz-Peru führte seine jährliche Generalversammlung am Freitag, 23. Oktober 2020 durch. Dabei konnte die Präsidentin Elsbeth Poget neben dem Vorstand 19 Mitglieder begrüssen, die trotz der Corona-Epidemie den Weg ins Zwinglihaus in Basel fanden. Selbstverständlich wurden die Vorsichtsmassnahmen mit genügend Abstand und Tragen der Schutzmaske beachtet. Die Ehrenpräsidentin Gertrud Bärtschi, die auf Grund des aktuellen Risikos auf eine Teilnahme verzichtete, sandte eine Grussbotschaft.
Der Kassier Marcel Vögtlin konnte eine ausgeglichene Rechnung vorstellen. Erfreulicherweise sichern die finanziellen Reserven die Projektaktivitäten für die nächsten zwei Jahre. Der Wegfall der bisherigen jährlichen Beiträge der Wigert-Stiftung und der Röm.-Kath. Kirchgemeinde Rheinfelden muss durch private Spenden ausgeglichen werden; diese betragen inzwischen 80 % des gesamten Spendenvolumens. Die Revisoren Jean-Michel Saillen und José Brandao erachten die Rechnungsführung als korrekt und sehr kompetent.
Elsbeth Poget konnte den für November 2020 geplanten Besuch in Peru nicht durchführen. Vor allem die Projektverantwortlichen in Ica waren durch Covid-Erkrankungen betroffen. Die Präsidentin informiert kurz über die Situation bei unseren peruanischen Partnerorganisationen.
Das Ausbildungszentrum für behinderte Jugendliche IPBV in Lima besteht seit 50 Jahren. Leider musste der Unterricht Mitte März eingestellt werden. Aber es konnte den Fernunterricht via Internet und WhatsApp aufnehmen. Eine Psychologin steht den Familien bei.
Auch die Frauenarbeit in San Juan de Lurigancho ist seit März stark eingeschränkt. Viele Not leidende Familien konnten durch unseren Sonderbeitrag mit Lebensmittelpaketen versorgt und die Frauen mit Material für ihre Erwerbsarbeit unterstützt werden.
Bei FEPROMU in Ica wurde die Frist für die Kreditrückzahlung für die Frauen verlängert, doch viele haben trotz der schwierigen Situation ihren Kleinkredit schon vor Ablauf der Frist zurückerstattet. Per Telefon ist die wichtige Rechtsberatung noch immer möglich.
Die von CODEH-Ica organisierte Unterrichtshilfe für benachteiligte Kinder war nur noch in virtueller Form möglich, doch konnten die dafür nötigen Medien beschafft werden. Diese Hilfe und die Lebensmittelpakete für die Familien der Slumsiedlungen konnten wir aus unseren Reserven finanzieren.
Bei Casas de la Salud in Ica ist die Betreuung der TB-Patientinnen mit grosser Anstrengung und den nötigen Vorsichtsmassnahmen weiterhin möglich. Die Medikamentenpreise sind durch die Spekulation leider stark gestiegen. Auch hier konnten wir mit zusätzlichen Beträgen helfen.
Das Vorstandsmitglied Heinz Bossart informiert die Versammlung über die Auswirkungen der Covid-Krise in Peru und seine persönliche Erfahrung während den Monaten März bis Juli, als er auf Grund des absoluten Ausgangsverbotes in der Wohnung in Lima festsass.
Das Land ist überdurchschnittlich von Covid 19 betroffen. Offiziell gibt es bisher 35'000 Tote, doch könnte diese Zahl in der Realität doppelt so hoch sein. Etwa 20 % der Bevölkerung des Landes lebt in absoluter Armut, was die Verbreitung des Virus begünstigte. Denn Armut bedeutet, dass es kein fliessendes Wasser und keinen Kühlschrank im Haushalt gibt und die hygienischen Bedingungen schlecht sind. 70% der aktiven Bevölkerung ist im so genannten informellen Sektor tätig und verfügt damit über keine Arbeitslosenversicherung und Krankenkasse. Das Gesundheitssystem war während dieser Zeit total überfordert, so beispielsweise standen für Patienten über 65 keine Spitalbetten mehr zur Verfügung. Durch die Schliessung der Schulen bis zum nächsten Januar entstand für die Kinder ein fast einjähriger Unterrichtsausfall, der durch den virtuellen Unterricht nur teilweise kompensiert wird.
Da das Apéro nach der Sitzung dieses Jahr ausfallen musste, war die musikalische Überraschung umso grösser Marcel Vögtlin und Jean-Michel Saillen trugen das Lied «Abschied der Zugvögel» von Mendelssohn vor und wurden dabei von der Pianistin Yuliya Zurabova begleitet. Ganz herzlichen Dank!
Bericht über das Vereinsjahr 2019 / 2020
So normal wie das Vereinsjahr letzten Juli begann, so völlig unberechenbar ging es diesen Juni zu Ende und wir haben keine Ahnung, was noch alles auf uns zukommt. Doch schön der Reihe nach.
Unsere finanziellen Verpflichtungen den 5 Projekte gegenüber können wir erfüllen, dies dank der treuen Unterstützung von unseren Spendern. So konnten wir uns auch für ein weiteres Jahr verpflichten, einen Teil des Betreuungsprojekts für TB erkrankte Frauen und Kinder von Casas de la Salud in Ica zu übernehmen. Mit Extra-Spenden führen wir auch das Nachhilfeprogramm für lernschwache Kinder weiter, was vielen Kindern die Sicherheit gibt im Unterricht mitzuhalten und einen guten Schulabschluss vorbereitet.
Das Behindertenprojekt IPBV in Lima musste leider von Silvia Jaramillo, Sozialarbeiterin und Stellvertreterin der Institutsleitung, Abschied nehmen. Sie erkrankte am grünen Star und ging in die USA für die Behandlung. Ein Ersatz für sie konnte bis heute, mit der COVID Krise, noch nicht gefunden werden.
Anfangs Jahr durfte Gertrud Bärtschi, zusammen mit Erwin Götschi die Projekte besuchen, was für alle erneut eine grosse Freude war. Niemand ahnte damals, wie schnell und schwerwiegend eine Veränderung durch das Virus auf uns zukam. Mitte März wurde der Lockdown beschlossen, in Peru mit einer Ausgangssperre. Das bedeutet für unsere Projekte: keinen Unterricht mehr. Nach kurzer Ratlosigkeit haben sich alle Verantwortlichen organisiert und mit den Schülern per Telefon, WhatsApp oder Internet Kontakt aufgenommen und virtuell die Schulung aufrechterhalten. Sehr schnell realisierten Urpi und Jenny vom Frauenprojekt in Lima, wie prekär die Situation für viele Familien ist ohne Einnahmen. So organisierten sie eine Hilfsaktion mit Lebensmitteln für die Bedürftigen, die wir finanziell unterstützen konnten. Dann besorgten sie den Frauen das nötige Material, um Kuchen und Esswaren zu Hause herzustellen und so eine Einnahmequelle zu realisieren.
Die Projektverantwortlichen von CODEH-ICA machten dieselbe Erfahrung und organisierten eine Lebensmittelhilfe für die vielen intern vertriebenen Familien, die immer noch auf die Registrierung warten und somit von keiner staatlichen Organisation eine Hilfe erhielten. Selbstverständlich übernahmen wir auch da die Kosten, wie auch für die Extrakosten des Kinderprojekts. Bis heute findet kein Unterricht an den Schulen statt, sondern es wird nur mit virtuellen Hilfsmitteln gearbeitet. Viele Kinder hatten aber gar keine Chance an diesem Unterricht teilzunehmen. So organisierten die Projektverantwortlichen eine Hilfsaktion für Schulmaterial, Hygieneartikel und Lebensmittel.
Von der Leiterin des Gesundheitsprojekts erhielten wir die Information, dass die Medikamentenpreise um vieles teurer geworden sind und viele Leute sie gar nicht kaufen können. Die Spitäler hatten keine Kapazität Kranke aufzunehmen und gaben auch keine Medikamente ab. So entschieden wir uns, auch hier eine Extraspende zu finanzieren, damit sie einen Vorrat von Medikamenten für die Notversorgung anschaffen konnten.
Wir waren sehr froh, dass unsere Reserve es erlaubte, all diese Extraausgaben zu finanzieren.
Inzwischen sind die strengen Vorgaben der Regierung auch in Peru etwas gelockert worden. Das Personal bei IPBV darf zurück in die Institution. So konnten sie die Vorbereitungen für die Aufnahme des Unterrichts in die Wege leiten. Wann die Schüler dann wieder vor Ort sein dürfen wissen wir bis jetzt noch nicht.
Guillermo Curaca, Projektleiter der Fischzucht in Chillihuani, teilte uns mit, dass er die Möglichkeit habe von der Weltbank einen Kredit zu beantragen für den Aufbau der Setzfischanlage. Er brauche dazu jedoch ein Eigenkapital von ca. 20 % und ob wir ihn unterstützen könnten. In diesem Sinne stellten wir ihm die 7'500 USD als rückzahlbares, zinsloses Darlehen zur Verfügung. Mit der momentanen Situation wird sich der ganze Aufbau etwas verzögern.
Die COVID Situation stellt unsere Projekte vor grosse Herausforderungen. Wir tun unser Bestes sie weiterhin moralisch und finanziell zu unterstützen. Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns dabei weiterhin unterstützen.
Elsbeth Poget
Rapport annuel 2021/2022
Une année difficile de plus arrive à son terme. La situation du COVID a empêché de nombreuses activités et ainsi ce n’est qu’à partir de mars 2022 que les élèves ont pu retourner à l’école. Cela veut dire que nos projets ont dû continuer l’enseignement par Zoom et essayer ainsi tant bien que mal d’assurer un bon enseignement des élèves.
Au centre pour handicapés IPBV à Lima on a utilisé cette période pour réinstaller la cuisine ainsi que le réfectoire dans un plus grand espace afin de pouvoir mettre en pratique les distances entre les élèves imposées par les autorités. L’ancienne cuisine avec la salle attenante et maintenant utilisée comme salle de réunion pour diverses activités et réunions de parents. Ce travail a pu être financé grâce à une grosse donation privée. De plus on a utilisé le budget excédentaire pour l’achat de nouveaux appareils éléctroniques destinés à favoriser le développement de facultés personnelles.
Chez CODEH-ICA les réunions avec les enfants et jeunes gens ont été tansférées dans les communes, où il est possible de les réaliser en plein air. Afin d’éviter de devoir chaque fois transporter des tables et des chaises, il a été possible grâce à une donation spéciale de financer ces acquisitions. C’est avec beaucoup d’élan qu’ils ont repris les travaux manuels et peuvent ainsi vendre leurs articles dans les marchés locaux, une belle expérience pour tous les participants. Cela s’applique particulièrement aux filles qui ont beaucoup souffert du manque d’enseignement à l’école car elles ont dû à la place assumer des tâches ménagères à la maison et s’occuper de leurs frères et soeurs plus jeunes.
Le projet de microcrédit chez FEPROMU à Ica fonctionne à nouveau de manière satisfaisante et les femmes veulent vraiment faire face à leurs obligations. Le conseil juridique est très important car les conditions de vie difficiles de la population pauvre font que la violence contre les femmes est fréquente et ainsi elles ont besoin d’une aide professionnelle.
Pour le projet de santé CASAS de la SALUD à Ica nous avons continué à soutenir le programmes pour les tuberculeux. Grâce à un contrôle régulier et la remise de médicaments il est possible de parvenir à la guérison et ainsi d’offrir aux malades une perspective d’avenir. Notre contribution couvre environ le quart des frais. D’aures contributions viennent du ministère de la santé, d’une firme pharmaceutique, de Casas de la Salud et de contributions privées. Ainsi on a pu inclure plus de personnes dans le programme. La vieille camionette défectueuse a dû être remplacée de manière urgente par un nouveau véhicule que nous leur avons financé.
Le projet des femmes CASA SOLIDARIA à Lima a aussi fonctionné avec des réunions d’enseignement par Zoom et ainsi on a pu donner les instructions nécessaires aux participantes aux différents cours de formation. Grâce à un don spécial on a pu acheter des formes â gâteaux et autres ustensiles de cuisson et les mettre à disposition des femmes. Ainsi on leur a permis de pouvoir faire à la maison différents plats et autres produits alimentaires qui leur ont assuré une bonne source de revenus.
Notre association compte maintenant 13 ans d’activité et nous devons nous rendre à l’évidence que les donations diminuent régulièrement ce qui nous oblige à penser à l’avenir. Actuellement nous disposons encore d’une bonne réserve qui continue à être alimentée par des donations spéciales, un héritage et la gestion du patrimoine professionnelle de notre caissier. Nous pouvons ainsi continuer à assumer nos obligations. Mais nous aussi les membres du comité, nous allons atteindre un jour nos limites. De plus en février nous avons souffert la perte de notre chère actuaire, Anna Hirt.
Nous remercions cordialement tous les donatrices et donateurs de leur grand soutien. Je suis chaque fois impressionnée lorsque j’apprends lors d’un entretien privé, depuis combien de temps beaucoup d’entre-vous soutenez notre engagement pour le Pérou. Nos deux lettres circulaires annuelles, rédigées de façon très professionnelle par Karl Schuler, vous informent en détail de toutes les nouveautés au Pérou. Nous l’en remercions ainsi que toutes les personnes qui d’une façon ou d’une autre nous apportent leur soutien.
Elsbeth Poget
Rapport de gestion de l‘année 2019/2020
L’année de l’association qui a débuté de façon normale en juillet de l’année écoulée s’est terminée en juin de manière imprévisible et nous ignorons complètement ce qui nous attend encore à l’avenir. Prenons les choses dans l’ordre.
Grâce au soutien fidèle de nos donateurs, nous sommes en mesure de faire face à nos obligations financières pour nos 5 projets. Ainsi nous avons pu nous engager pour une année de plus, pour financer une partie du projet de prise en charge des femmes et enfants atteints de tuberculose de Casas de Salud à Ica. Grâce à des dons extraordinaires nous sommes en mesure de continuer notre soutien du programme d’enseignement complémentaire pour les enfants ayant des difficultés d’apprentissage, ce qui permet à de nombreux enfants de suivre l’enseignement normal et ainsi de terminer leur scolarité avec succès.
Le programme pour les handicapés de IPBV à Lima a dû malheureusement prendre congé de Silvia Jaramillo, assistante sociale et adjointe de la direction de l’institution. Elle est atteinte de glaucome et s’est rendue aux Etats-Unis pour y suivre un traitement. En raison de la crise du COVID, il n’a pas encore été possible de la remplacer.
Au début de l’année Gertrud Bärtschi a pu visiter les projets en compagnie d’Erwin Götschi, ce qui a été à nouveau une grande joie pour tous. Personne ne pensait à ce moment-là que le virus allait nous amener de façon aussi rapide et brutale un tel changement. À la mi-mars le lockdown fut institué au Pérou avec un confinement total. Cela veut dire pour nos projets : plus d’enseignement. Après une courte période de perplexité, les responsables se sont organisés et ont pris contact avec les élèves pour continuer l’enseignement de manière virtuelle par téléphone, WhatsApp et internet. Urpi et Jenny du projet pour les femmes à Lima ont réalisé très vite la précarité de la situation de nombreuses familles privées de revenus. Ainsi elles ont mis en place une action d’aide avec distribution de denrées alimentaires pour les démunis, action que nous avons soutenue financièrement. De plus elles ont mis à disposition des femmes le matériel nécessaire pour pouvoir produire des gâteaux et des plats cuisinés à la maison, réalisant ainsi une source de revenu.
Les responsables de projets de CODEH-ICA ont fait la même expérience et ont mis sur pied une aide alimentaire pour les nombreuses familles déplacées qui attendent toujours leur enregistrement et qui ainsi n’ont reçu aucune aide de la part de l’Etat. Nous avons évidemment assumé les frais additionnels de cette activité, ainsi que les coûts supplémentaires du projet des enfants. Il n’y a pas encore d’enseignement direct dans les écoles, et on continue à travailler avec des moyens virtuels. Beaucoup d’enfants ne disposent bien sûr pas de ces moyens et n’ont ainsi aucune chance de suivre l’enseignement. Les responsables des projets ont ainsi organisé une action d’aide avec distribution de matériel scolaire, articles d’hygiène et denrées alimentaires.
La directrice du projet de santé nous a informé que les prix des médicaments avaient augmenté de telle manière que beaucoup de personnes n’étaient plus en mesure de les acheter. Les hôpitaux étaient débordés et ne pouvaient plus recevoir les patients ni leur donner des médicaments. Nous avons ainsi décidé de faire un don spécial, afin que Casas de la Salud puisse acheter les médicaments de première nécessité.
Nous sommes heureux que nos réserves nous aient permis d’affronter tous ces frais supplémentaires.
Entre-temps les mesures très restrictives des autorités ont été allégées. Ainsi le personnel de IPBV a pu retourner à l’institution. Les préparatifs pour la reprise de l’enseignement sont en cours. Nous ne savons toutefois pas à partir de quand l’institution pourra à nouveau accueillir les élèves.
Guillermo Curaca, responsable de la pisciculture de Chillihuani nous a informé qu’il avait la possibilité d’obtenir un crédit de la Banque Mondiale pour la construction d’une station de production d’alevins. La condition était qu’il avait besoin d’un capital propre de 20% et ainsi il a sollicité notre aide pour obtenir ce montant. Pour qu’il puisse saisir cette opportunité nous avons ainsi accepté de lui verser la somme de US$ 7’500.- sous forme d’un crédit sans intérêt et remboursable dans des limites raisonnables. Toutefois au vu de la situation actuelle il y aura du retard dans la réalisation de ce projet.
La situation du COVID met nos projets en face de très gros défis. Nous faisons de notre mieux pour continuer à les soutenir moralement et financièrement. Nous vous sommes très reconnaissants de bien vouloir continuer à nous aider.
Elsbeth Poget
Ein freudiger Tag
Mitte März 2022 konnte das Ausbildungszentrum für behinderte Jugendliche IPBV in Lima den Präsenzunterricht wieder aufnehmen. Wegen der Covid-Epidemie konnten die Schülerinnen und Schüler in den letzten zwei Jahren nur per Bildschirm und WhatsApp erreicht werden. Die Wiederbegegnung nach so langer Zeit war für die Jugendlichen und die Instruktoren ein freudiges Ereignis.
Mit den Gespenstern der Vergangenheit in die Zukunft?
Anlässlich der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen vom 11. April 2021 wählte das peruanischen Stimmvolk zwischen 18 Kandidierenden jene beiden aus, welche am kommenden 6. Juni in die Stichwahl gelangen. Dabei führten die Zersplitterung der politischen Landschaft und der völlige Vertrauensverlust in die politische Elite zu einer Protestwahl. Zur grossen Überraschung erreichte der Aussenseiter Pedro Castillo von der Partei «Perú Libre» mit fast einem Fünftel der Stimmen das beste Resultat. Er führte 2017 einen nationalen Streik der Lehrergewerkschaft an. An zweiter Stelle folgt Keiko Fujimori, die Tochter des früheren Staatspräsidenten. Damit stehen die gemässigten demokratischen Kräfte bei der Wahl im Juni vor einem äusserst schwierigen Dilemma. Während auf dem linksextremen P. Castillo der starke Verdacht lastet, Verbindungen zur früheren Terrororganisation «Sendero Luminoso» - Leuchtender Pfad – zu unterhalten, verbrachte die rechtskonservative K. Fujimori längere Zeit in Untersuchungshaft wegen Korruptionsvorwürfen im Rahmen der Affäre Odebrecht, welche mehrere lateinamerikanische Länder erschütterte.
Für wen der beiden Kandidierenden sich die Wählerschaft auch entscheidet: Dem Land droht ein unberechenbarer Autoritarismus, überschattet von den Gespenstern der Vergangenheit. Dies ausgerechnet in einer Periode, welche durch die tödliche Corona-Pandemie und eine tiefe wirtschaftliche Krise geprägt ist. Bis Mitte April sind bereits über 55'000 Menschen an Covid gestorben, womit Peru nach Brasilien das von der Pandemie am stärksten betroffene Land Südamerikas ist. Die Impfkampagne steht erst am Anfang, womit für das Jahr 2021 kaum mit einer Entspannung zu rechnen ist. Die Schulen bleiben weiterhin geschlossen und die Spitäler sind überfüllt, wobei insbesondere der Mangel an Sauerstoff dramatische Folgen hat. Die von der Regierung gesprochene Finanzhilfe erreicht vor allem die im informellen Wirtschaftssektor tätige unterste Schicht nur ungenügend. Mit der sich abzeichnenden künftigen politischen Führung des Landes bleiben die Aussichten auf eine stabile und nachhaltige Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage Perus leider gering.
15.4.2021
Anlässlich der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen vom 11. April 2021 wählte das peruanischen Stimmvolk zwischen 18 Kandidierenden jene beiden aus, welche am kommenden 6. Juni in die Stichwahl gelangen. Dabei führten die Zersplitterung der politischen Landschaft und der völlige Vertrauensverlust in die politische Elite zu einer Protestwahl. Zur grossen Überraschung erreichte der Aussenseiter Pedro Castillo von der Partei «Perú Libre» mit fast einem Fünftel der Stimmen das beste Resultat. Er führte 2017 einen nationalen Streik der Lehrergewerkschaft an. An zweiter Stelle folgt Keiko Fujimori, die Tochter des früheren Staatspräsidenten. Damit stehen die gemässigten demokratischen Kräfte bei der Wahl im Juni vor einem äusserst schwierigen Dilemma. Während auf dem linksextremen P. Castillo der starke Verdacht lastet, Verbindungen zur früheren Terrororganisation «Sendero Luminoso» - Leuchtender Pfad – zu unterhalten, verbrachte die rechtskonservative K. Fujimori längere Zeit in Untersuchungshaft wegen Korruptionsvorwürfen im Rahmen der Affäre Odebrecht, welche mehrere lateinamerikanische Länder erschütterte.
Für wen der beiden Kandidierenden sich die Wählerschaft auch entscheidet: Dem Land droht ein unberechenbarer Autoritarismus, überschattet von den Gespenstern der Vergangenheit. Dies ausgerechnet in einer Periode, welche durch die tödliche Corona-Pandemie und eine tiefe wirtschaftliche Krise geprägt ist. Bis Mitte April sind bereits über 55'000 Menschen an Covid gestorben, womit Peru nach Brasilien das von der Pandemie am stärksten betroffene Land Südamerikas ist. Die Impfkampagne steht erst am Anfang, womit für das Jahr 2021 kaum mit einer Entspannung zu rechnen ist. Die Schulen bleiben weiterhin geschlossen und die Spitäler sind überfüllt, wobei insbesondere der Mangel an Sauerstoff dramatische Folgen hat. Die von der Regierung gesprochene Finanzhilfe erreicht vor allem die im informellen Wirtschaftssektor tätige unterste Schicht nur ungenügend. Mit der sich abzeichnenden künftigen politischen Führung des Landes bleiben die Aussichten auf eine stabile und nachhaltige Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage Perus leider gering.
15.4.2021
Schwieriger Start der Corona-Impfkampagne
Während Peru mit voller Wucht von der zweiten Welle der Epidemie erfasst wurde, startete Mitte Februar die verspätete Impfkampagne durch die Verteilung von 300'000 Impfdosen an das Gesundheitspersonal. Diese wurden vom chinesischen Pharmaherstellers Sinopharm geliefert. Überschattet wurde der Start der Kampagne durch einen politischen Skandal, als bekannt wurde, dass sich annähernd 500 Angehörige der politischen und wirtschaftlichen Elite bereits Ende letzten Jahres impfen liessen. Als Folge davon mussten nun mehrere Regierungsmitglieder zurücktreten, darunter auch die Aussen- und die Gesundheitsministerin, und der Rücktritt mehrerer Kongressabgeordneten wird ebenfalls gefordert.
Neben Sinopharm soll künftig auch die nordamerikanische Firma Pfizer/BioNTech Impfdosen liefern, wobei der entsprechende Vertrag geheim gehalten wird. Sowohl peruanische wie internationale Instanzen kritisieren die intransparenten Lieferbedingungen. Präsident Francisco Sagasti gibt sich mit der Ankündigung, dass bis Ende Juli sechs Millionen Menschen geimpft sein werden, sehr optimistisch.
Bis Anfang März 2021 sind in Peru 47'000 Menschen an Covid gestorben, womit das Land weltweit zu einem der am stärksten betroffenen gehört. Da die Zahl der Covid-Erkrankten seit Anfang Jahr wieder angestiegen ist, steht das Leben erneut im Zeichen des Lockdowns. Ein grosser Teil der Bevölkerung lebt von ungesicherten Tageseinnahmen. Noch ist ungewiss, ob die Schulen für das neue Schuljahr ab April geöffnet werden können.
Die Kliniken sind überlastet, wobei sich der Mangel an Sauerstoffflaschen besonders gravierend auswirkt. Die Lieferungen aus Chile sollen die Situation in den nächsten Wochen etwas entspannen. Im Rahmen der Nothilfe hat unser Verein mehrere Sauerstoffbomben für die Partnerorganisation Codeh-Ica finanziert. Bei den von uns unterstützten Partnern in Lima und in Ica bleiben die Arbeitskontakte mit den Jugendlichen und Frauen meist auf die virtuelle Ebene beschränkt. Das Gesundheitszentrum Casas de la Salud in Ica setzt jedoch die Betreuung der TB-Kranken durch Hausbesuche fort, was unter den aktuell erschwerten Umständen einer ausserordentlichen Leistung gleichkommt.
1.3.2021
Revue de l’assemblée annuelle 2020
L’association „Solidarität Schweiz-Peru“ a tenu son assemblée générale le vendredi 23 octobre 2020. En dehors du comité la présidente Elsbeth Poget a eu le plaisir de saluer les 19 membres présents à la réunion qui a eu lieu comme de coutume au Zwinglihaus à Bâle, et cela malgré la pandémie du corona. Tout le monde a bien sûr parfaitement observé les mesures de protection en particulier le maintien des distances réglementaires ainsi que le port du masque. La présidente honoraire Gertrud Bärtschi a dû renoncer à participer au vu du risque actuel mais nous a fait parvenir un message personnel lu par notre présidente.
Le caissier Marcel Vögtlin a présenté les comptes montrant une situation équilibrée des résultats. L’association dispose heureusement de réserves nécessaires pour assurer le financement des besoins des projets pour ces deux prochaines années. La perte due à la cessation des contributions de la Fondation Wigert ainsi que de la paroisse catholique de Rheinfelden doit être compensée par les donations privées; celles-ci représentent actuellement le 80% du volume total des donations. Les vérificateurs Jean-Michel Saillen et José Brandao ont certifié que la comptabilité est correcte et exécutée de manière très compétente.
Elsbeth Poget a dû renoncer à son projet de visiter les projets du Pérou en novembre 2020. Il faut mentionner que les responsables des projets à Ica ont eux-mêmes été affectés par la maladie du Covid. La présidente informe brièvement de la situation que vivent les organisations de nos projets péruviens.
Le centre de formation pour les jeunes handicapés IPBV à Lima existe depuis 50 ans. Malheureusement on a dû interrompre l’enseignement dès mi-mars. Heureusement les responsables ont vite été en mesure de reprendre la formation online par internet et WhatsUp. Une psychologue assiste les familles. Le travail avec les femmes à San Juan de Lurigancho est lui aussi fortement réduit depuis mars. De nombreuses familles dans le besoin ont pu profiter de notre contribution exceptionnelle sous forme de paquets de denrées alimentaires ainsi que de matériel pour l’activité professionnelle marchande des femmes.
Chez FEPROMU à Ica on a prolongé les délais de remboursement des prêts et pourtant beaucoup de femmes ont pu rembourser leurs prêts avant le délai officiel de ceux-ci. Les conseils juridiques, une activité très importante, sont maintenant donnés par téléphone. Chez CODEH-Ica l’enseignement complémentaire pour les enfants défavorisés se fait maintenant sous forme virtuelle et on a pu acquérir les instruments et moyens nécessaires. Cette aide ainsi que les paquets de denrées alimentaires pour les familles des bidonvilles a pu être financée par nos réserves.
Chez Casas de la Salud à Ica il est toujours possible grâce à de grands efforts et avec les mesures de prudence nécessaires de continuer à prendre en charge les patientes souffrant de tuberculose. Le prix des médicaments a malheureusement augmenté fortement dû à la spéculation. Là aussi nous avons pu aider avec une contribution extraordinaire.
Heinz Bossart, membre du comité, informe l’assemblée des conséquences de la crise du Covid au Pérou ainsi que de son expérience personnelle de celle-ci pendant la période allant de mars à juillet, où il n’a pas pu sortir de son appartement de Lima, vu le confinement total imposé par les autorités. Le pays a été très fortement touché par le Covid 19. Officiellement on indique 35'000 morts, mais en réalité ce chiffre devrait être le double. 20% de la population vit dans un état de pauvreté absolue, ce qui a favorisé la dissémination du virus. Pauvreté veut dire en particulier, vivre sans eau courante, sans réfrigérateur et dans des conditions d’hygiène déplorables. 70% de la population active travaille dans le secteur informel, ce qui veut dire que ces personnes n’ont ni assurance chômage, ni caisse maladie. Le système de santé a été totalement débordé, ce qui a eu comme conséquence que pour les personnes de plus de 65 ans il n’y avait pas de lits d’hôpital à disposition. La fermeture des écoles jusqu’à janvier prochain fait perdre aux enfants presque une année scolaire, ce qui ne peut être compensé que partiellement par l’enseignement virtuel.
Comme il a fallu cette fois annuler l’apéro en fin d’assemblée, nous avons eu droit en compensation à une surprise musicale. Marcel Vögtlin et Jean-Michel Saillen accompagnés par la pianiste Yuliya Zurabova nous ont régalés avec la présentation du chant « Abschied der Zugvögel » de Mendelssohn. Un cordial merci pour ce récital.
Wir trauern um Anna Hirt Eberle
Am vergangenen 17. Februar 2022 verstarb unser Vorstandsmitglied Anna Hirt im Hospiz im Park in Arlesheim im 76. Lebensjahr. Damit ging für sie eine dreijährige, mit grosser Tapferkeit ertragene Leidensphase zu Ende.
Anna Hirt Eberle war ausgebildete Kinderkrankenschwester und Sehlehrerin. Neben ihrem Beruf war sie während acht Jahren als Richterin am Basler Strafgericht tätig und setzte sich politisch und in ihrem Umfeld besonders für die Umwelt und Natur ein. Sie war auch kulturell und sozial vielseitig engagiert. So sang sie in verschiedenen Chören, spielte Querflöte und schuf Bilder und Steinskulpturen.
Anna setzte sich bis zuletzt für unseren Verein Solidarität Schweiz-Peru ein. Als aktives Vorstandsmitglied war sie während vieler Jahre eine wertvolle Stütze und kompetente Beraterin. Dafür bleiben wir ihr zu grossem Dank verpflichtet. Ihr Besuch in Peru in den Jahren 2010 und 2011 bleibt unseren Projektpartnern vor Ort bis heute in bester Erinnerung. Mit ihrer grossen Empathie, Offenheit und klugen Art hat sie die Menschen beeindruckt.
Wir werden Anna als wache und sympathische Freundin schmerzlich vermissen. Ihrem Gatten Alex, ihren zwei Kindern und drei Enkelkindern sprechen wir unser herzliches Beileid aus.
Vorstand des Vereins Solidarität Schweiz-Peru
Peru vor einem ungewissen Jahr
Das vergangene Jahr 2020 wird für Peru als eines der schlimmsten in der jüngeren Geschichte eingehen, denn das Land wurde durch die Corona-Epidemie besonders stark betroffen. Insgesamt erkrankten bis Ende Jahr 1'013'000 Menschen daran und 37'620 starben an den Folgen der Epidemie. Mit über 1'000 Covid-Opfern pro Million Einwohner hält Peru einen traurigen Rekord in der weltweiten Statistik. Obwohl die Infektionszahlen in den letzten Monaten gegenüber dem Höchststand der Monate Juni und Juli etwas gesunken sind, gibt es noch keinen Grund zur Entwarnung. So etwa berichten unsere Projektpartner in Ica, dass die Spitäler in der Region über keine Aufnahmekapazität mehr verfügen. Das öffentliche Leben ist im ganzen Land noch stark eingeschränkt und die Armut hat dramatisch zugenommen.
Entscheidend für die Epidemiebekämpfung im Jahr 2021 wird auch in Peru die Frage sein, wie umfassend die Bevölkerung geimpft werden kann. Nach Angaben der Regierung konnte das Land bis Anfang Jahr erst 2.3 Millionen Impfrationen sichern, wobei für die ersten Monate neun Millionen benötigt würden.
Neben der Bewältigung der Gesundheitskrise steht Peru dieses Jahr auch vor einer grossen politischen Herausforderung, da für den Monat April 2021 Präsidentschafts- und Kongresswahlen vorgesehen sind. Der seit 2018 regierende Präsident Martin Vizcarra wurde im letzten November durch eine Intrige der korrupten Kongressmehrheit zum Rücktritt gezwungen, was zu grossen Strassenprotesten führte. Auf diesen Druck hin wählte das Parlament den allseits respektierten Francisco Sagasti zum interimistischen Präsidenten bis zu den nächsten Wahlen. Mit diesen verbindet die Bevölkerung die Hoffnung, dass Politikerinnen und Politiker gewählt werden, die das allgemeine Wohl stärker gewichten als ihre persönlichen Interessen. Was angesichts der tiefen wirtschaftlichen und sozialen Krise dringend nötig wäre.
Coronavirus Update:
Ein Hoffnungsschimmer zum Sommerbeginn
Mit der wärmeren Jahreszeit sinkt in Peru seit einigen Wochen auch die Zahl der täglichen Ansteckungen mit dem Corona-Virus. Doch nach wie vor ist die Lage kritisch und vor allem die Spitäler können noch keine Entwarnung geben. Mitte Oktober befanden sich annähernd 6'000 Covid-Patienten/innen in Krankenhäusern, wovon ein Viertel davon in Intensivpflege. Die Gesundheitsbehörden hoffen jedoch, dass sich mit der Hitze während den kommenden Sommermonaten die Verbreitung des Virus weiter verlangsamt. Insgesamt sind seit dem Ausbruch der Epidemie bis Mitte Oktober 33'800 Menschen daran gestorben und 874'000 mit dem Virus angesteckt worden, womit Peru zu einem der am stärksten betroffenen Länder gehört.
Noch immer bleiben die peruanischen Schulen geschlossen und deren Wiedereröffnung ist erst für März 2021 vorgesehen. Als umso dringender erachtet das Erziehungsministerium die Investitionen in den Online-Unterricht auch für ärmere Familien, damit deren Kinder nicht ein ganzes Schuljahr verlieren. Eine grosse Herausforderung für die Sommermonate bedeutet das Schutzkonzept für die Meeresstrände, um den Menschen eine Erholungsmöglichkeit zu bieten und gleichzeitig das Risiko einer Ansteckung zu vermeiden.
Als Zeichen der Entspannung wird auch der erneute Zugang zur berühmten Inka-Zitadelle Machu Picchu im November angesehen, nachdem dies seit März nicht mehr möglich war. Dass die Eintritte auf einen Drittel der früheren Frequenz beschränkt werden ist ein positiver Nebeneffekt, denn der unbegrenzte Massentourismus wurde für das einzigartige archäologische Monument zur Bedrohung.
Tiefe Wirtschaftskrise in Peru
Bis Ende August hat sich in Peru die Zahl der Corona-Infizierten auf rund 600'000 erhöht und 28'000 Menschen sind daran gestorben. Damit bleibt Peru eines der von der Corona-Epidemie am stärksten betroffenen Länder Südamerikas.
Die seit über vier Monaten anhaltende Lähmung des Wirtschaftslebens schlägt sich in entsprechend negativen Statistiken nieder. Das Land ist mit dem Verlust von 12 % des Bruttosozialproduktes in eine eigentliche Rezessionsphase getreten. Allein im Grossraum Lima haben über 2.5 Millionen ihre Arbeit verloren. Da die Peruanerinnen und Peruaner über keine Arbeitslosenversicherung verfügen, hat dies dramatische Auswirkungen. Zwar erhielten 5.3 Millionen Haushalte des Landes die staatliche Nothilfe von umgerechnet 190 Franken. Doch reicht dies nicht weit und mehrere Millionen Menschen, die dringend darauf angewiesen sind, fielen durch die Maschen. Dies vor allem deswegen, weil die Grundlagen für die administrative Erfassung der Haushalte fehlen.
Auch die Partnerorganisationen von Solidarität Schweiz-Peru sind von den Folgen der Epidemie betroffen. So sind beim Gesundheitszentrum in Ica sowie der Menschenrechtsorganisation Codeh in Ica mehrere Mitarbeitende an Covid erkrankt. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass das «Casa de la Salud» in Ica mit jungen Freiwilligen die TB-Kranken weiterhin mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt. Und die Frauenorganisation Fepromu in Ica teilt uns mit, dass die grosse Mehrheit der Kleinunternehmerinnen trotz der Krise die Kredite zurückzahlen. Dies verdient eine grosse Anerkennung. Unser Verein leistet sowohl in Ica wie in Lurigancho bei Lima Nothilfe an Familien in besonders prekären Lagen in Form von Nahrungsmitteln, Schulmaterial und Medikamenten.
Ein Hoffnungsschimmer zum Sommerbeginn
Mit der wärmeren Jahreszeit sinkt in Peru seit einigen Wochen auch die Zahl der täglichen Ansteckungen mit dem Corona-Virus. Doch nach wie vor ist die Lage kritisch und vor allem die Spitäler können noch keine Entwarnung geben. Mitte Oktober befanden sich annähernd 6'000 Covid-Patienten/innen in Krankenhäusern, wovon ein Viertel davon in Intensivpflege. Die Gesundheitsbehörden hoffen jedoch, dass sich mit der Hitze während den kommenden Sommermonaten die Verbreitung des Virus weiter verlangsamt. Insgesamt sind seit dem Ausbruch der Epidemie bis Mitte Oktober 33'800 Menschen daran gestorben und 874'000 mit dem Virus angesteckt worden, womit Peru zu einem der am stärksten betroffenen Länder gehört.
Noch immer bleiben die peruanischen Schulen geschlossen und deren Wiedereröffnung ist erst für März 2021 vorgesehen. Als umso dringender erachtet das Erziehungsministerium die Investitionen in den Online-Unterricht auch für ärmere Familien, damit deren Kinder nicht ein ganzes Schuljahr verlieren. Eine grosse Herausforderung für die Sommermonate bedeutet das Schutzkonzept für die Meeresstrände, um den Menschen eine Erholungsmöglichkeit zu bieten und gleichzeitig das Risiko einer Ansteckung zu vermeiden.
Als Zeichen der Entspannung wird auch der erneute Zugang zur berühmten Inka-Zitadelle Machu Picchu im November angesehen, nachdem dies seit März nicht mehr möglich war. Dass die Eintritte auf einen Drittel der früheren Frequenz beschränkt werden ist ein positiver Nebeneffekt, denn der unbegrenzte Massentourismus wurde für das einzigartige archäologische Monument zur Bedrohung.
Tiefe Wirtschaftskrise in Peru
Bis Ende August hat sich in Peru die Zahl der Corona-Infizierten auf rund 600'000 erhöht und 28'000 Menschen sind daran gestorben. Damit bleibt Peru eines der von der Corona-Epidemie am stärksten betroffenen Länder Südamerikas.
Die seit über vier Monaten anhaltende Lähmung des Wirtschaftslebens schlägt sich in entsprechend negativen Statistiken nieder. Das Land ist mit dem Verlust von 12 % des Bruttosozialproduktes in eine eigentliche Rezessionsphase getreten. Allein im Grossraum Lima haben über 2.5 Millionen ihre Arbeit verloren. Da die Peruanerinnen und Peruaner über keine Arbeitslosenversicherung verfügen, hat dies dramatische Auswirkungen. Zwar erhielten 5.3 Millionen Haushalte des Landes die staatliche Nothilfe von umgerechnet 190 Franken. Doch reicht dies nicht weit und mehrere Millionen Menschen, die dringend darauf angewiesen sind, fielen durch die Maschen. Dies vor allem deswegen, weil die Grundlagen für die administrative Erfassung der Haushalte fehlen.
Auch die Partnerorganisationen von Solidarität Schweiz-Peru sind von den Folgen der Epidemie betroffen. So sind beim Gesundheitszentrum in Ica sowie der Menschenrechtsorganisation Codeh in Ica mehrere Mitarbeitende an Covid erkrankt. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass das «Casa de la Salud» in Ica mit jungen Freiwilligen die TB-Kranken weiterhin mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt. Und die Frauenorganisation Fepromu in Ica teilt uns mit, dass die grosse Mehrheit der Kleinunternehmerinnen trotz der Krise die Kredite zurückzahlen. Dies verdient eine grosse Anerkennung. Unser Verein leistet sowohl in Ica wie in Lurigancho bei Lima Nothilfe an Familien in besonders prekären Lagen in Form von Nahrungsmitteln, Schulmaterial und Medikamenten.
Rückblick auf die 2019 Generalversammlung
Unser Verein "Soldarität Schweiz - Peru" durfte am 25. Oktober 2019 einen speziellen Tag feiern. Anlässlich der 10. Jubiläums-Jahresversammlung kamen die 46 Anwesenden in den Genuss südamerikanischer Live-Musik und folgten zwei interessanten Referaten zur politischen Aktualität und zum Gesundheitsbereich Perus.
Zu Beginn orientierte die Präsidentin Elsbeth Poget über den Verlauf der vom Verein unterstützten Projekte in Lima und Ica. Zwei Drittel der Mittel werden nach wie vor für die gut geführte Ausbildungs-Werkstätten für Behinderte IPBV in Lima aufgewendet. Da die gegenwärtige Direktorin Zoila Garcia in einigen Jahren in Pension geht und deren bisherige Stellvertreterin krankheitshalber ausfällt, wird für diese eine Nachfolge gesucht. Im grossen Slum von Lurigancho leistet das Frauenzentrum einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention und Einkommensverbesserung.
In Ica wird das von "Casas de la Salud" betreute Programm für die Bekämpfung der Tuberkulose weitergeführt. Die von der Frauenorganisation FEPROMU verliehenen Kleinkredite werden von den Frauen immer pünktlich zurückbezahlt. Die Menschenrechtsorganisation CODEH-Ica bietet den auf den Plantagen arbeitenden Familien und alleinstehende Frauen rechtlichen Schutz.
Die Jahresrechnung des Vereins weist einen Spendenertrag von gut 330'000 Franken aus. Der Kassier Marcel Vögtlin verwaltet die Mittel sehr sorgfältig und umsichtig und seine Budgetierung für das Vereinsjahr war punktgenau. Der Rückgang der freien Spenden gibt zwar zu Besorgnis Anlass, kann aber durch die Reserven noch aufgefangen werden. Der Revisor Stefan Brunner gibt sein Mandat ab. Sein 10-jähriges Mitwirken wird mit Applaus verdankt. Mit Jean-Michel Saillen konnte ein Nachfolger gefunden werden. Der bisherige Vereins-Vorstand wurde von der Versammlung wiedergewählt.
Ein besonderer Dank geht an Peter Stuber von der BläXtra GmbH in Basel, der den Rundbrief zu besonders günstigen Bedingungen gestaltet und druckt, sowie Herrn Virgilio Bianchi, der die Homepage www.solidaritaet-schweiz-peru.ch als Freiwilliger betreut.
Nach dem statutarischen Teil der Jahresversammlung informierte das Vorstandsmitglied Heinz Bossart über die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in seinem Gastland Peru. Die Anklagen wegen Korruption gegen die letzten vier Präsidenten des Landes werfen ein äusserst bedenkliches Licht auf die Regierungsführung des Landes in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Der neue Präsident Martin Vizcarra löste kürzlich den Kongress auf, dessen Mehrheit die Gesetze zur Korruptionsbekämpfung hintertrieb. Wirtschaftlich ist die Lage widersprüchlich, weil Peru zwar ein beträchtliches Wachstum verzeichnet, aber die Armut vor allem in den Anden und in den Slums der Städte nach wie vor stark verbreitet ist.
Dr. med. Matthias Kerker, der als Präventivmediziner sowohl in Peru wie in anderen Ländern des Südens tätig war, verstand es, die komplexe Gesundheitssituation anschaulich und informativ darzustellen. Auch in der Gesundheitsversorgung und in der Verbreitung von epidemischen Armutskrankheiten sind die regionalen Unterschiede im Land äusserst gross. Im neuen Rundbrief veröffentlichen wir ein Interview mit Dr. Kerker.
Das Violine- und Gitarren-Duo "Raíces del Viento" mit Anna Ritter und Fabián Cardozo entführte uns am Schluss mit wunderschönen Melodien nach Südamerika. Ganz herzlichen Dank!
Unser Verein "Soldarität Schweiz - Peru" durfte am 25. Oktober 2019 einen speziellen Tag feiern. Anlässlich der 10. Jubiläums-Jahresversammlung kamen die 46 Anwesenden in den Genuss südamerikanischer Live-Musik und folgten zwei interessanten Referaten zur politischen Aktualität und zum Gesundheitsbereich Perus.
Zu Beginn orientierte die Präsidentin Elsbeth Poget über den Verlauf der vom Verein unterstützten Projekte in Lima und Ica. Zwei Drittel der Mittel werden nach wie vor für die gut geführte Ausbildungs-Werkstätten für Behinderte IPBV in Lima aufgewendet. Da die gegenwärtige Direktorin Zoila Garcia in einigen Jahren in Pension geht und deren bisherige Stellvertreterin krankheitshalber ausfällt, wird für diese eine Nachfolge gesucht. Im grossen Slum von Lurigancho leistet das Frauenzentrum einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention und Einkommensverbesserung.
In Ica wird das von "Casas de la Salud" betreute Programm für die Bekämpfung der Tuberkulose weitergeführt. Die von der Frauenorganisation FEPROMU verliehenen Kleinkredite werden von den Frauen immer pünktlich zurückbezahlt. Die Menschenrechtsorganisation CODEH-Ica bietet den auf den Plantagen arbeitenden Familien und alleinstehende Frauen rechtlichen Schutz.
Die Jahresrechnung des Vereins weist einen Spendenertrag von gut 330'000 Franken aus. Der Kassier Marcel Vögtlin verwaltet die Mittel sehr sorgfältig und umsichtig und seine Budgetierung für das Vereinsjahr war punktgenau. Der Rückgang der freien Spenden gibt zwar zu Besorgnis Anlass, kann aber durch die Reserven noch aufgefangen werden. Der Revisor Stefan Brunner gibt sein Mandat ab. Sein 10-jähriges Mitwirken wird mit Applaus verdankt. Mit Jean-Michel Saillen konnte ein Nachfolger gefunden werden. Der bisherige Vereins-Vorstand wurde von der Versammlung wiedergewählt.
Ein besonderer Dank geht an Peter Stuber von der BläXtra GmbH in Basel, der den Rundbrief zu besonders günstigen Bedingungen gestaltet und druckt, sowie Herrn Virgilio Bianchi, der die Homepage www.solidaritaet-schweiz-peru.ch als Freiwilliger betreut.
Nach dem statutarischen Teil der Jahresversammlung informierte das Vorstandsmitglied Heinz Bossart über die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in seinem Gastland Peru. Die Anklagen wegen Korruption gegen die letzten vier Präsidenten des Landes werfen ein äusserst bedenkliches Licht auf die Regierungsführung des Landes in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Der neue Präsident Martin Vizcarra löste kürzlich den Kongress auf, dessen Mehrheit die Gesetze zur Korruptionsbekämpfung hintertrieb. Wirtschaftlich ist die Lage widersprüchlich, weil Peru zwar ein beträchtliches Wachstum verzeichnet, aber die Armut vor allem in den Anden und in den Slums der Städte nach wie vor stark verbreitet ist.
Dr. med. Matthias Kerker, der als Präventivmediziner sowohl in Peru wie in anderen Ländern des Südens tätig war, verstand es, die komplexe Gesundheitssituation anschaulich und informativ darzustellen. Auch in der Gesundheitsversorgung und in der Verbreitung von epidemischen Armutskrankheiten sind die regionalen Unterschiede im Land äusserst gross. Im neuen Rundbrief veröffentlichen wir ein Interview mit Dr. Kerker.
Das Violine- und Gitarren-Duo "Raíces del Viento" mit Anna Ritter und Fabián Cardozo entführte uns am Schluss mit wunderschönen Melodien nach Südamerika. Ganz herzlichen Dank!
Das Duo "Raíces del Viento" brachte südamerikanische Klänge in die Runde.
Revue de l’assemblée annuelle
Notre association „Solidarität Schweiz – Peru“ a pu fêter le 25 octobre 2019 une journée mémorable. Dans le cadre de l’assemblée annuelle célébrant les 10 ans d’existence les 46 personnes présentes ont pu jouir en direct de musique sud-américaine et assister à deux présentations sur l’actualité politique ainsi que sur le secteur de la santé du Pérou.
La présidente Elsbeth Poget a tout d’abord informé l’assemblée de la marche des projets que nous soutenons à Lima et à Ica. Deux tiers des ressources continuent à être investies pour les ateliers de formation pour infirmes IPBV à Lima très bien gérés. Comme la directrice actuelle Zoila Garcia prendra sa pension dans quelques années et que son adjointe a dû se retirer pour raison de maladie, on cherche actuellement une personne pour la remplacer. Dans le grand bidonville de Lurigancho le centre pour les femmes joue un rôle important dans la prévention de la violence et dans l’amélioration des revenus.
A Ica le programme de « Casas de la Salud » pour la lutte contre la tuberculose continue. Les micro-crédits octroyés par l’organisation de femmes FEPROMU sont toujours remboursés ponctuellement par les participantes. L’organisation pour les droits humains CODEH-Ica offre une aide juridique aux familles travaillant dans les plantations ainsi qu’aux femmes vivant seules.
Les comptes annuels de l’association montrent que les donations ont atteint Fr. 330`000. Le trésorier Marcel Vögtlin gère les ressources avec beaucoup de soin et de clairvoyance et son budget pour l’année de l’association a parfaitement reflété la réalité. La diminution des donations nous cause quelques soucis mais peut encore être compensée par les réserves. Le vérificateur Stefan Brunner termine son mandat. Sa collaboration de 10 ans est remerciée avec les applaudissements de l’assemblée. Il a été possible de lui trouver un successeur en la personne de Jean-Michel Saillen. Le conseil de l’association a été réélu par l’assemblée.
Nous sommes très reconnaissants à Peter Stuber de BläXtra à Bâle, qui nous fait la mise en page et l’impression de notre lettre circulaire à des conditions particulièrement avantageuses ainsi qu’à Virgilio Bianchi qui s’occupe de la page web www.solidaritaet-schweiz-peru.ch à titre bénévole.
Notre association „Solidarität Schweiz – Peru“ a pu fêter le 25 octobre 2019 une journée mémorable. Dans le cadre de l’assemblée annuelle célébrant les 10 ans d’existence les 46 personnes présentes ont pu jouir en direct de musique sud-américaine et assister à deux présentations sur l’actualité politique ainsi que sur le secteur de la santé du Pérou.
La présidente Elsbeth Poget a tout d’abord informé l’assemblée de la marche des projets que nous soutenons à Lima et à Ica. Deux tiers des ressources continuent à être investies pour les ateliers de formation pour infirmes IPBV à Lima très bien gérés. Comme la directrice actuelle Zoila Garcia prendra sa pension dans quelques années et que son adjointe a dû se retirer pour raison de maladie, on cherche actuellement une personne pour la remplacer. Dans le grand bidonville de Lurigancho le centre pour les femmes joue un rôle important dans la prévention de la violence et dans l’amélioration des revenus.
A Ica le programme de « Casas de la Salud » pour la lutte contre la tuberculose continue. Les micro-crédits octroyés par l’organisation de femmes FEPROMU sont toujours remboursés ponctuellement par les participantes. L’organisation pour les droits humains CODEH-Ica offre une aide juridique aux familles travaillant dans les plantations ainsi qu’aux femmes vivant seules.
Les comptes annuels de l’association montrent que les donations ont atteint Fr. 330`000. Le trésorier Marcel Vögtlin gère les ressources avec beaucoup de soin et de clairvoyance et son budget pour l’année de l’association a parfaitement reflété la réalité. La diminution des donations nous cause quelques soucis mais peut encore être compensée par les réserves. Le vérificateur Stefan Brunner termine son mandat. Sa collaboration de 10 ans est remerciée avec les applaudissements de l’assemblée. Il a été possible de lui trouver un successeur en la personne de Jean-Michel Saillen. Le conseil de l’association a été réélu par l’assemblée.
Nous sommes très reconnaissants à Peter Stuber de BläXtra à Bâle, qui nous fait la mise en page et l’impression de notre lettre circulaire à des conditions particulièrement avantageuses ainsi qu’à Virgilio Bianchi qui s’occupe de la page web www.solidaritaet-schweiz-peru.ch à titre bénévole.